2011 Gardalake-Raid  GEWONNEN!!!

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Start um 9.30 Uhr. Nach Alpträumen in der Nacht – nach dem Briefing am Vorabend … Aber es sollte sogar noch schlimmer kommen als erträumt … versäumtes Frühstück, Packstress, … Zum Glück schien aber mein Rücken mitzumachen, hatte mich deswegen für die Nacht im Auto entschieden und nicht für das gemeinsame Teamzelten. Bei dieser 1. Auflage starteten 25 Dreierteams, davon 3 reine Frauenteams, ein paar mixed und sonst alles nur Männer. Start in Torbole am Gardasee bei besten Wetterbedingungen (hach, was beneidete ich kurz nach dem Start die ganzen Touristen, die einen schönen Badetag vor sich hatten …). Es ging nämlich nach 200m sofort zur Sache. Bis zum ersten Checkpoint waren es so etwa 6km und 500Hm, die aber zum Teil bis zu 18% Steigung. Hier konnte man sich entscheiden: gleich zum Downhill oder noch ein paar Kilometer rauf. Aber wir hatten ja schließlich bezahlt und wollten was für’s Geld … nämlich Spaß … und der sollte bei der Abfahrt des verlängerten uphills unvergleichlich größer sein, das heißt 3km länger …durch das Valle del Diavolo … berüchtigte Downhillstrecke. Zudem bekam man für die längere Strecke 90 Minuten gutgeschrieben … Tja, mein Rücken hatte zwar was dagegen und meinte, er könne das in verminderter Kraftübertragung Fuß-Bikekurbel demonstrieren, aber ich hielt erfolgreich dagegen, obwohl der Rücken noch das rechte Knie zu Hilfe holte … Ich, hechelnd, immer so 20 Meter hintern meinen Teamkameradinnen. In meinen Wahrvorstellungen hatte das eigentlich umgekehrt vorhergesehen und gemeint, ich 2könnte ab und zu rasten beim Warten auf das restliche Team. Typischer Fall von DENKSTE … Der maximale Abstand innerhalb des Teams durfte nur 10 Sekunden sein. Immer wieder musste ich hören:“Gabi geahts?“ oder „forza! Gabi!“ (Wenn die nur still sein könnten … fehlte nur noch, dass sie die Hundeleine zum Nachziehen auspacken … – ja, die hatten wir wirklich mit, die beiden meinten, ich könne sie ja abwechslend ziehen, wenn es mir zu langsam ginge …).
Taktisch war das nämlich auch äußerst unklug, denn irgendwann hörten wir hinter uns Frauenstimmen … ein Team näherte sich uns und zog vorbei. Irgendwann (ich stellte mir unterwegs mit Grausen vor, dass es in drei Wochen nochmal sooo strengt werden würde – oder noch strenger??) waren wir dann doch beim Checkpoint. Schnell ein Foto gemacht (2 Teammitglieder mit dem Schild) und jetzt gab es kein Zurück mehr, hatte man uns beim Preracemeeting prophezeit. Inzwischen hatten wir auch das andere Team wieder überholt. Das versprach ein spannender Zweikampf zu werden, entweder um den ersten oder zweiten Platz, denn wo das andere Team war, wussten wir nicht und auch nicht, wie viele andere Teams noch dahinter waren. Und schon nach wenigen Metern musste ich aus dem Sattel, brutalster Waldweg, fast senkrecht nach unten, mit großen Steinen und Felsstufen durchsetzt. Aber in gutem Glauben, dass der Weg schon noch besser würde, rannten wir auf Radschuhen in die Tiefe, das Rad machte haushohe Sprünge neben uns, meine Kette war in Nullkommanix draußen und total verklemmt. Irgendwie bekam ich sie immer wieder frei (einmal nur mit Hilfe eines Bikers). Wieder Aufsitzen für grad mal 10Meter Fahrvergnügen, absteigen und das zigmal. Irgendwann wurde ich es leid und zog die Bikeschuhe aus und die Laufschuhe aus dem Rucksack an (ach ja, ich vergaß zu erwähnen, in dem coolen Laufrucksack von Ferrino gesponsert musste so einiges mit: die Laufschuhe, Klettergurt und ein wasserdichter Behälter für den Fotoapparat). Wie leid tat es mir, dass ich nicht die Berglaufschuhe mit hatte. Und die 6km hörten einfach nicht auf. Inzwischen lief ich auch die kurzen Stücke, die „Mann“ auch fahren könnte. Das ging schneller, wie das dauernde Auf- und Absteigen für grad mal 50 Meter. Die Konkurrenz war schon wieder weg. Irgendwann kamen wir dann wieder auf Asphalt und da waren die „anderen“. Ha – Reifenpanne. Och, die Armen, tut mir aber leid (hihi, so wuchsen die Chancen für uns). Zu früh gefreut, in einem Rauschen zogen sie schon wieder 3vorbei und als wir beim Wechsel waren, sind die schon abgezogen. Schnell alles Überflüssige raus aus dem Rucksack und „jecho“ … Die Karte des nun anstehenden Orientierungslaufes hatten wir abends schon ansatzweise studiert, aber genau wussten wir nicht wohin … Die „anderen“ überholten wir, als die zu weit ausholten. Das Stück war uns nämlich schon bekannt. Markierungen gab es keine, alles musste von der Karte abgelesen werden und 8 Checkpoint-Punkte abgeklappert werden, Reihenfolge blieb uns überlassen. Fand man einen nicht, führte das leider zur Disqualifikation. Zudem konnten wir einige Punkte dazusammlen, indem man vorgegebene zusätzliche Orte fotografierte. Auf einer Wendepunktstrecke sahen wir, dass wir die „anderen“ schon um 1-2 Minuten „abgehängt“ hatten. Aber schon führte die Strecke wieder aufwärts, ob wir das Tempo halten konnten. Mir ging es gut und ich war sogar vorne und freute mich, dass ich bei Bedarf auch mal Rasten konnte. Die Streckenführung war nicht ganz einfach, wir wussten irgendwann nicht, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren. In Nago suchten wir einen Checkpoint und einen Foto-contest-Punkt ewig … aber immer wieder bewies Valerie, die uns dieses verrückte Rennen eingebrockt hatte, ihre Orientierungslaufqualitäten. Mann, war ich froh, dass ich mich um die Karte 4 auch noch kümmern musste. Irgendwann, mir kam vor, wir sind ewig kreuz und quer durch die Ortschaft gelaufen, fehlte uns nur noch der Hügel der Ruine Penede. Schön schattig durch den Wald ging es hinauf und sofort wieder kehrt – jetzt nur noch runter!! Und hier begegnete uns wieder der „andere“ Trupp. Ob uns die noch gefährlich werden konnten? Runter bis zu den Gletschermühlen. Diese erdgeschichtlich interessante Stelle erforderte den ganzen Mut der Teilnehmer, da ging‘s nämlich senkrecht bis überhängend 60 Meter hinunter. Die Arbeit und Verantwortung übernahmen allerdings eine Handvoll Bergführer, außerdem war dieser Abschnitt raus aus der Zeitnehmung. Beim Anlegen des Klettergurtes meinte einer der Bergführer trocken: Der heutige Tag wäre für ihn schon was Besonderes, vor allem für die amüsante Gesamtschau der Alpingeschichte … hihi. Ich schaute an mir hinunter und mir ging ein Licht auf: mein Gurt in grellstem Lila und Pink war mindestens 25 Jahre alt … Was jetzt folgte, war schon ein kribbelndes Gefühl, sich so der Hand eines anderen Menschen überlassen zu müssen, zudem nachdem ich das ja (allerdings schon einige Jahre her) zigmal selbst gemacht hatte. Dann konnten wir wieder weiter laufen, unsere Konkurrenz hatte sich zum Glück nicht mehr gezeigt. Irgendwie ging mir auf diesen letzten flachen Kilometern so langsam die Lust aus … oder der Saft?? Ich trottete hinter meinen Freundinnen her, war nicht mehr zum schnellerer Gangart zu bewegen. Dann wurde es aber wieder lustig. Am See gab es den Ausgang eines kleinen Hafenbeckens zu durchqueren, natürlich in der gesamten Ausrüstung. Ach wie angenehm kühl war es, nachdem ich mich kopfüber in die Fluten geworfen hatte. Das Schwimmen mit Turnschuhen war gewöhnungsbedürftig, muss ich demnächst mal üben … der Rucksack wiederum gab schönen Auftrieb …Leider schon wieder raus aus dem Wasser, aber das Ziel war schon in greifbarer Nähe. Triefend und tropfend, vorbei an kopfschüttlnd wandelnden Touristen (die werden sich gedacht haben – erwachsen und so kirre …), musste ich meine Mitläuferinnen noch mal ermahnen, sich etwas zurückzuhalten, wenn sie nicht allein durchs Ziel laufen wollen und dann stürmten wir schon durch den Zielbogen, bis auf Moderator und Fotograf und ein paar Zuschauer einsam und verlassen … Ob wir wohl unter den letzten waren??? Da wurden wir schon von unseren 5Ehemännern in den Arm genommen (die hatten zusammen auch ein Team gebildet und waren so eine Viertelstunde vor uns ins Ziel gekommen). Nochmal das Gefühl erleben mitsamt den Kleidern ins Wasser zu hüpfen, das wollte nun auch der Fotograf nochmal haben … und dann ab unter die Dusche. Die Wertungsliste brachte es wenig später an den Tag: Wir waren erstes Frauenteam und in der Gesamtwertung 7. Team von 23, die gefinisht haben. Zwei Teams wurden leider durch Unfälle ausgebremst, eh ein Wunder, dass es nur so wenige waren … Die Siegerprämie konnte sich auch sehen lassen: Eine Gesamtausstattung der Winter- und Sommerkollektion (von 2012) der Firma Rewollution, die sagenhafte Sportwäsche für Drunter und Drüber aus reiner Merinowolle (100% Oil free – damit meinen sie, kein Zusatz von Erdölprodukten). Zudem hatte ich bei der Verlosung noch das Glück giftgrüne Kompressionssocken von der Firma Inov8 zu ergattern (hab ich grad an, hole mir gleich noch meinen neuen grünen Laufrucksack von Ferrino, weil das so gut zusammenpasst, neee, mache ich doch nicht, was sagen denn meine Leute, wenn (was unwahrscheinlich ist um diese Zeit, 23:29, dass noch jemand aufkreuzt), wenn sie mich mit giftgrünen Socken und Rucksack auf dem Rücken vor dem Laptop sitzen sehen … *kopfgreif* der Mami ist wohl die herbstwarme Sonne am Gardasee nicht sooo bekommen

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