Mit dem MTB von Menton an der Côte d’Azur nach Thonon-les-Bains am Genfer See – 1050 Kilometer und 32.800 Höhenmeter über die Berge entlang alter Militärwege, der Via del Sale, in Angesicht des Königs der Berge, des Mont Blanc, über mehrere namhafte Pässe – das ist Alps Divide. Die Herausforderung nahm ich als Solo-Fahrerin an und machte mich mit meinem Trek Prokaliber und meinem Mini-Zelt auf den Weg.
Nach Panceltic Ultra und Lakes ’n‘ Knödel sollte das der krönende Saisonabschluss werden.
Und ich – dabei. Fragt sich nur, wie lange … Denn das, was da auf uns zukommt ist keineswegs ein Spaziergang. Oder vielleicht manchmal 😊, denn nicht wenige hike a bike – Sektionen kommen da auf uns zu. Das Rennen trägt die Handschrift von Katie-Jane l’Herpiniere und Lee Townend. Katie selbst ist Finisherin vieler beinharter Bikepacking-Ultra-Races, wie Atlas Mountain Race, Silk Road Mountain Race, Hellenic Mountain Race, und hat viele abenteuerliche Expeditionen hinter sich. Sie verlangt sich selbst viel ab und das färbte wohl auch auf die Streckenführung der Premiere der Alps Divide ab. „Geschenkt“ wird uns da sicher nichts. Und laut meiner Planung gibt es keinen Tag mit weniger als 4000 Höhenmetern. 😱
„Geschenkt“ gibt es auch sonst nichts bei diesen Bikepacking Ultras. Es gibt kein Preisgeld, keine Kategorien-Siege, allein das Naturerlebnis auf vorgegebener Strecke, eine Menge Regeln, die man einhalten muss und hat man es bis zur Finisher-Party geschafft, dann darf man seinen Namen auf der Finisher-Liste lesen. Das Event ist ein unsupported bikepacking adventure. Eine der wichtigsten Vorgaben ist deshalb, dass man in totaler Autonomie unterwegs sein muss und keine Hilfen annehmen darf, zu denen nicht alle Zugang haben.
Warum aber macht „frau“ das? Ich liebe die Bewegung in der freien Natur, aber muss es gleich so hart sein? Sich herausfordern, das ist spannend und danach ist Relaxen zuhause um so feiner. Im vielseitigen Training auf ein Ziel hinarbeiten, auf das „Sahnehäubchen“ sozusagen, macht zufrieden.
Und das Event selber leben können, gemeinsame Erfahrungen machen mit anderen Gleichgesinnten, die fabelhafte Natur zu durchradeln und sich spontan ergebenden Herausforderungen zu stellen – das ist Leben für mich. Und auf die Frage, warum ich diese Strecken nicht alleine und gemütlich, mit Hotelübernachtungen fahre? Ich finde es beruhigend, immer zu wissen, dass noch andere Leute auf der Strecke sind, andere, die dasselbe durchmachen und bis jetzt gab es immer noch einige, die hinter mir waren.
Ich vermute ganz stark, dass es anschließend wieder einiges zu erzählen gibt. Ganz nach dem Motto des Panceltic Ultra im Juli ~ wir, die reisen, haben Geschichten zu erzählen~ Ich hoffe sehr, dass ich über 8 geplante Tage berichten darf … aber man weiß ja nie …
Hier könnt ihr uns Teilnehmer*innen verfolgen: Followmychallenge
Hier ein paar Bilder- bis ich meine eigenen habe … (Screenshots Komoot)