Frau + Karbon = Randonneur(in) - aber nicht nur ...

Autor: Gabi Winck (Seite 4 von 17)

80% ist mental - der Rest ist Kopfsache

Northcape4000 – unterwegs …

Spender*innen für den AEB

Northcape4000 – von Rovereto zum Nordkap – Unsupported Bicycle Adventure

Angekommen nach/ arrivata dopo …

D 18 – H 09 – M 40

11.08.2021 – 18.10 Uhr

4600 km und über 30000 Hm – 4600 km percorsi e piú di 30000 m D+

Start: Samstag, 24.07.21, 8:30 – 4600 km mit dem Rennrad ans Nordkap
NC4K für einen guten Zweck: für den AEB (Arbeitskreis Eltern Behinderter)
mit 1Cent/Kilometer seid ihr dabei (=46€), gerne dürft ihr euch auch für 2 oder 5 oder 10 Cent entscheiden oder einen eigenen Betrag wählen. Hier die Spender*innen-ListeDescrizione in italiano.

Tagesberichte und Bildergalerie – Report e galleria immagini:

Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4
Tag 5Tag 6Tag 7Tag 8
Tag 9Tag 10Tag 11Tag 12
Tag 13Tag 14Tag 15Tag 16
Tag 17Tag 18Tag 19


Und hier dasselbe rückwärts … dall’ultimo giorno in avanti …

Tag 19 – 11.08.2021 18:10 : Nordcap
ca. 230 Km, 1950 Hm/D+

Ziel „Ende der Welt“ erreicht!!!
Die zahlreichen düsteren langen Tunnels waren keine Freude für mich. Letzter Tankstellenstopp in Honningsvag. Nun wurde es nochmal ernst. 30 Kilometer mit zwei etwa 300 Hm Steigungen. Davor hatte ich schon Bammel. Während der letzten Kilometer kommen unweigerlich Gedanke auf: Endlich geschafft, wenn ich die Bilder der verkehrsreichen Straßen vor mir habe, aber noch viel mehr: Schade, bald vorbei, wenn ich an die unzähligen wunderschönen Streckenabschnitte denke und die vielen schönen Erlebnisse. Und es wird irgendwie eng in meiner Brust, die Tränen muss ich unterdrücken. Der Berg verlangt nochmal alles ab. Nebel. Starker Wind. Und dann bin ich da! Die Emotionen kommen hoch … Und das Schönste, am Ende der Welt warten Tochter und Ehemann … Eine traumhafte Reise ist zuende. Mitgereist sind Horst und Olga. R.I.P

Destinazione fine mondo raggiunta!!!
I numerosi tunnel lunghi e tetri non erano una gioia per me. Ultima sosta alla stazione di servizio di Honningsvag. Ora si fa di nuovo sul serio. 30 chilometri con due salite di circa 300 metri. Ne ero già preocupata. Durante gli ultimi chilometri, i pensieri sorgono inevitabilmente: Finalmente fatto il lungo viaggio, quando vedo le immagini delle strade trafficate davanti a me, ma ancora di più: peccato, giá finito, quando penso agli innumerevoli bei tratti e alle tante esperienze meravigliose. E in qualche modo mi si stringe il petto, devo reprimere le lacrime. La montagna esige di nuovo tutto. Nebbia. Vento forte. E poi ci sono io! Le emozioni vengono fuori … E la cosa migliore è che mia figlia e mio marito stanno aspettando alla fine del mondo… Un viaggio di sogno arriva alla fine. Horst e Olga hanno viaggiato con me. R.I.P.

Heute will ich das Zeil erreichen. Es läuft sehr gut. Die Gegend ist abwechslungsreich, die Vegatation wird gegen Norden immer spärlicher. Mit Queen, „don’t stop me now…“ fahre ich der Küste entlang. Wunderbar.
Ich bekomme einen Anruf aus Bozen – Südtirol 1 – Interview. Wer da wohl dahintersteckt?
Kurz danach die zweite Überraschung: Am Straßenrand stehen Katrin und Hermann – welch eine Überraschung! Sie wollen mich im Ziel empfangen.
Es sind noch 3 lange Tunnels zu durchfahren, davon der Northcape Tunnel, welcher unter dem Meer die Insel erreicht. 7km lang, 10% Gefälle und in der 2. Hälfte 10% Steigung. DER TUNNEL voll gruselig. Hoch bin ich auf dem schmalen Bürgersteig gefahren. Da möchte ich keinesfalls nochmal durch müssen…

Giorno 19 – 11/08/2021: Da dal Ovrevatn al Copo Nord

Oggi voglio raggiungere il capo nord. Sta andando molto bene. Il peasaggio varia spesso, la vegetazione diventa sempre più rada verso il nord. Con Queen, „don’t stop me now…“ viggio lungo la costa. Meraviglioso.
Ricevo una chiamata da Bolzano – radio Südtirol 1 – intervista. Mi chiedo chi ci sia dietro.
Poco dopo la seconda sorpresa: Katrin e Hermann stanno sul bordo della strada – che sorpresa! Vogliono darmi il benvenuto al traguardo.
Ci sono ancora 3 lunghi tunnel da attraversare, tra cui il Northcape Tunnel, che raggiunge l’isola sotto il mare. Lungo 7 km, 10% in discesa e nella seconda metà 10% in salita. Il TUNNEL è davvero spaventoso. Ho guidato sul marciapiede stretto. Non vorrei doverci passare di nuovo…

Tag 18 – 10.08.2021: Von Saariselkä bis zum Ovrevatn vor Lakselv
ca. 237 Km,1690 Hm/D+

Es ist 3:30. Hier ist es taghell. Kann nicht mehr schlafen. Vielleicht habe ich auch am Buffet übertrieben… vielleicht stehe ich bald auf und fahre gemütlich los…
Komme etwas schwer in die Gänge. Aber Rad & ich sind jetzt gut organisiert… beim packen sitzt jeder Handgriff . Aber über die Hälfte der Sachen habe ich nie gebraucht. Aber wehe sie sind nicht dabei. Super Lunchpaket. Ich hoffe ich verliere die Lachsbrötchen nicht. Sogar Pralinen sind dabei. Tut mir leid um die große Tube Zahncreme. Geschenk des Hauses. Hab abgewägt, ob ich sie mitschleppen soll …
Bisher kein Sitzproblem. Ich wechsle immer Assos mit Polster und Skinfit ohne jegliches Polster. Heute wäre Skinfit dran, aber hab eine leicht entzündete Pore, vielleicht doch Polster…🤔
So nun muss ich aber weg .. genug geklüngelt…

Zwischen Ivalo und Inari wunderschöne Landschaft. Wie verwunschen. Ab und zu tröpfelt es …
Um 13:30 Uhr habe ich die Grenze zu Norwegen überfahren. Seit Inari über 70 km nix anderes als Hügel hoch und runter. Immer dasselbe Szenario. Es wird aber bald anders.

Giorno 18 – 10/08/2021: Da Saariselkä fino al Ovrevatn prima di Lakselv

Sono le 3:30. Qui è giorno. Non riesco più a dormire. Forse ho esagerato ieri al buffet… forse mi alzerò presto e parto tranquillamente con la bici….
Ho un po‘ di difficoltà a partire. Ma con la bici nel frattempo sono ben organizzata ora… ogni mossa è perfetta quando si fanno i bagagli. Fino adesso non ho mai avuto bisogno di più della metà delle cose portate dietro. Ma è meglio che ci siano. Super lunchbox (al posto della colazione). Spero di non perdere gli involtini di salmone. Ci sono anche dei cioccolatini. Mi dispiace per il grosso tubo di dentifricio. Con i complimenti della casa. Sto ancora pensando, se portarlo con me ….
Nessun problema con il sedere finora. Alterno giornalmente Assos con imbottitura e Skinfit senza imbottitura. Oggi sarebbe da indossare Skinfit, ma ho un poro leggermente infiammato, forse oggi con imbottitura …
🤔
Ma ora devo partire… basta „chiacchere“ …

Bellissimo paesaggio tra Ivalo e Inari. Come un paesaggio incantato. Ogni tanto gocciola…
Alle 13:30 ho attraversato il confine con la Norvegia. Da Inari più di 70 km solo su e giù per le colline. Sempre lo stesso scenario. Ma presto cambierà.

Tag 17 – 09.08.2021: Von Rovaniemi nach Saariselkä
ca. 252 Km, 1260 Hm/D+

Heute 250 km in stetigem hoch und runter, aber fein zu fahren. Sehr viele Camper auf dem Weg, aber kleiner Seitenstreifen. Es lief rund, war nicht so entbehrungsreich wie gestern. Nach 125km gab es nämlich einen Supermarkt. Lachs, Gemüse und Sahnekartoffeln – sehr lecker, warm von der Theke, dazu Blaubeersaft und ein Moltebeerjoghurt.
Gestärkt weiter. Noch mehr hoch und runter und wieder mal ein paar Regentröpfchen. Als ich das Regengewand anhatte, war der Spuk wieder vorbei. Den ganzen Tag hingen die Wolken schwer und ich hoffte möglichst weit zu kommen, ohne nass zu werden.
Zu sehen gab es viel … Wald. Ab und zu wieder mal ein Rentier am Straßenrand. Ich vertrieb mir die meiste Zeit mit einem Hörbuch.
In Saariselkä wartete schon das Clubhotel. Nach Aufladen der Akkus, waschen und duschen, futterete ich mich durchs Abendbuffet. Lecker. Dazu Preiselbeersaft.
Für morgen früh habe ich ein Lunchpaket und kann so unabhängig starten.
Heute wieder mal Essen verloren 🤣🤣 eine ganze Gurke … das ist wieder mal typisch für Gabi …. es gibt viele Geschichten…

Giorno 17 – 09/08/2021: Da Rovaniemi a Saariselkä

Oggi 250 km in costante su e giù, ma andava bene per viaggiare. Molti camper sulla strada, ma stretta spalla della strada. È andato tutto liscio, non è stato così impegnativo come ieri. Dopo 125 km c’era un supermercato. Salmone, verdure e patate con panna – molto gustoso, caldo dal bancone, più succo di mirtillo e uno yogurt ai mirtilli.
Rafforzata continuo il viaggio. Ancora su e giù e ancora una volta qualche goccia di pioggia. Quando mi sono messo l’equipaggiamento per la pioggia, la pioggia era finita di nuovo. Le nuvole sono state pesanti tutto il giorno e speravo di arrivare il più lontano possibile senza bagnarmi.
C’era molto da vedere…molta foresta. Ogni tanto una renna al lato della strada. Ho passato la maggior parte del tempo con un audiolibro.
A Saariselkä il club hotel mi stava già aspettando. Dopo aver ricaricato le batterie, lavato e fatto la doccia, mi sono fatto strada attraverso il buffet serale. Delizioso. Con succo di mirtillo rosso.
Ho un pacchetto pranzo per domani mattina e posso iniziare autonomamente.

Oggi ho perso di nuovo del cibo 🤣🤣 un cetriolo intero … – è tipico per la Gabi – esistono tante storie …

Tag 16 – 08.08.2021: Von Oulu in das Weihnachtsmanndorf Rovaniemi am Polarkreis
ca. 240 Km, 1320 Hm/D+

Ich bin vor dem offiziellen Hotel-Frühstück gestartet. 30 km vorbildlich gepflegte Radwege, dann 24h-Supermarkt. Habe mich eingedeckt mit Wasser und Proviant. Wer weiß wann es wieder was gibt. Tröpfelt ab und zu. Erste Rentiere sind vor mir über Straße gehüpft. Die hüpfen wirklich…
Der Wind schüttelt Rad und mich ordentlich durch. Dieser kommt von der Seite und von vorn, leider selten von hinten. Zweites Frühstück am Straßenrand, nachdem ich über 15 km Ausschau gehalten habe nach einer Möglichkeit das Rad anzulehnen 🤭
Seit 100km gibt es außer Landschaft und Wald nix, nix, nix, und die nächsten 100 km wieder nix. Ich hatte das nicht auf dem Schirm, dass es wirklich fast 200 km keine Versorgungsmöglichkeiten gibt 🤭.
Wasser hab ich aber noch. Einen Apfel, halbe Gurke, Knäckebrot, Käse, Studentenfutter und als Notreserve Gels. Ich verhungere schon nicht.
Es geht zig km tendenziell Richtung Osten und ständig Geeeeeeeegenwind. Strong!
Santa Claus Village: Unterkunft mit Privatsauna. Super!

Giorno 16 – 08/08/2021: Da Oulu al villaggio di Babbo Natale Rovaniemi al Circolo Polare Artico

Sono partita prima della colazione „ufficiale“ dell’hotel. 30 km di piste ciclabili esemplari, poi supermercato 24 ore. Ho fatto scorta di acqua e cibo. Chissà quando ci sarà di nuovo qualcosa. Sgocciola di tanto in tanto. La prima renna ha attraverso saltando la strada davanti a me. Loro saltano davvero…
Il vento scuote la bici e me. Viene dal lato e dal davanti, purtroppo raramente da dietro. Seconda colazione sul ciglio della strada, dopo aver cercato per più di 15 km un posto per appoggiare la bici
🤭.
Per 100 km non c’è stato nulla, nulla, nulla, tranne la campagna e la foresta, e i prossimi 100 km ancora nulla. Non mi ero reso conto che non ci sono davvero opzioni di rifornimento per quasi 200 km 🤭.
Ma ho ancora acqua, una mela, mezzo cetriolo, pane croccante, formaggio, trail mix e gel come riserva di emergenza. Non sto morendo di fame.
Sto andando verso est per decine di chilometri e c’è un continuo vento contrario . Strong!

Santa Claus Village: Alloggio con sauna privata. Super!

Tag 15 – 07.08.2021: Von Lestijärvi nach Oulu.
237 Km, 820 Hm/D+

Heute habe ich mir im Hotel ein ausgiebiges Frühstück gegönnt. Wieder auf der Straße sagte ich mir, ich möchte mal einen Elch sehen. 5 Minuten später lief eine Elchkuh mit Kalb über Straße. Matthias meinte ich soll mir keinen Bären wünschen.
Heute hatten wir 13 km übelsten Schotter auf der Ausweichstrecke 😱😱😱. Der Schlussteil soll auch Schotter haben. Ich werde daher später auf die Hauptroute ausqueren, um den nächsten Schotterabschnitt zu vermeiden. Gestern und heute bin ich in Gesellschaft gefahren. Ist auch mal ganz nett, als immer nur alleine. Ab und zu trifft man wieder Radler mit demselben Ziel. Die Motivation ist wieder da. Ich steige aufs Rad ohne zu denken. Sehe es einfach als meine tägliche Arbeit. Da es hier so viel zu schauen gibt, schaue ich nicht dauernd aufs Display, um zu sehen, ob wieder 5 km rum sind …
Morgen geht es zum Weihnachtsmann 🎅.

Giorno 15 – 07/08/2021: Da Lestijärvi a Oulu.

Oggi mi sono concessa un’abbondante colazione in hotel. Di nuovo sulla strada, mi sono detto, mi piacerebbe vedere. Cinque minuti dopo, un’alce con un vitello ha attraversato la strada. Matthias mi ha detto di non augurarmi un orso.
Oggi abbiamo avuto 13 km di pessima ghiaia sul percorso alternativo
😱😱😱. Anche la parte finale dovrebbe avere della ghiaia. Più tardi, quindi, mi dirigerò verso la traccia originale per evitare il prossimo tratto di ghiaia. Ieri e oggi ho viaggiato in compagnia. È bello per cambiare, invece di essere sempre soli. Ogni tanto si incontrano ciclisti con lo stesso obiettivo. La motivazione è tornata. Salgo sulla mia bici senza pensare. Lo vedo solo come il mio lavoro quotidiano. Dato che c’è così tanto da vedere qui, non continuo a guardare il display per vedere se sono passati altri 5 km…
Domani vado a vedere Babbo Natale
🎅.

Tag 14 – 06.08.2021: Von Jyväskylä nach Lestijärvi
229 Km, 1540 Hm/D+

Da die Originalstrecke auf der heutigen Etappe stark befahren ist, hat der Veranstalter eine Ausweichstrecke vorgeschlagen. Dies will ich heute fahren, um stressfreier weiterzukommen.
Da Unterkünfte entlang dieser Strecke dünn gesät sind, buche ich gleich in der Früh eine Unterkunft. Diese liegt allerdings 13 km abseits der Route und bedeutet Extrakilometer.
Im Nachhinein betrachtet war die Alternativroute nicht so toll. Relativ viel Verkehr. Ich war wenig motiviert und froh nach 215 km im Hotel in Hirvikoski zu sein. Diese liegt gefühlt am Ende der Welt, das letzte Stück auf Schotterstraße. Wir führen zu dritt: mit dabei waren Matthias und Mauritz.

Giorno 14 – 06/08/2021: Da Jyväskylä a Lestijärvi

Poiché il percorso originale è molto trafficato nella tappa di oggi, gli organizzatori hanno proposto un percorso alternativo. Voglio prendere questa strada oggi per andare avanti senza stress.
Dato che gli alloggi lungo questo percorso sono pochi e lontani tra loro, prenoto una camera come prima cosa al mattino. Tuttavia, l´albergo è 13 km fuori dal percorso che significa chilometri in più.
In retrospettiva, il percorso alternativo non era così grande. C’era molto traffico. Non ero molto motivata e sono stata contenta di arrivare all’hotel di Hirvikoski dopo 215 km, l’ultimo pezzo su strada sterrata. Sembra, che il posto si trova alla fine del mondo. Eravamo in tre: Matthias e Mauritz erano con me.

Tag 13 – 05.08.2021: Von Helsinki nach Jyväskylä
296 Km, 2510 Hm/D+

Die Strecke wird schwieriger, viel auf und ab. Die Strecke macht aber Spaß. Bin recht schnell auf der Höhe von Lahti. Fast kein Verkehr, viele Radwege.

Mir fällt noch die Überfahrt mit der Fähre ein: Wir Radler hatten eine große Ecke für uns. Wenn man in die Nähe kam stieg unverkennbaren Duft auf … Radfahrer in Socken, die tagelang nicht gewaschen wurden 🤣😱😱

Welche eine Überraschung: Unser Freund Heikki erwartet mich an der Strecke und wir essen ein Eis zusammen. Er wohnt jetzt wieder in Finnland, verfolgt meine Reise und kam mir mit dem Rad entgegen.

Giorno 13 – 05/08/2021: Da Helsinki a nach Jyväskylä

Il percorso diventa più difficile, tante piccole salite e discese. Ma la il tracciato è divertente. Raggiungo abbastanza rapidamente l’altezza di Lahti. Quasi nessun traffico, molte piste ciclabili.

Mi ricordo la traversata in traghetto: Noi ciclisti avevamo un grande angolo tutto per noi. Quando ci si avvicinava, c’era un odore inconfondibile… ciclisti con calzini non lavati da giorni 🤣😱😱

Che sorpresa: il nostro amico Heikki mi aspetta lungo la strada e mangiamo un gelato insieme. Ora vive di nuovo in Finlandia, segue il mio viaggio ed è venuto con la sua bici ad incontrarmi.

Tag 12 – 04.08.2021: Von Kilingi Nömme nach Tallinn und Helsinki
191 Km, 430 Hm/D+

Heute früh zeitig gestartet, um in Tallinn die Fähre nach Helsinki rechtzeitig zu erreichen. Hotel in Helsinki gebucht. Heute „nur“ etwa 190 km. In der Früh ist es a….kalt.
Vor Talinn merkte ich, dass, obwohl heute morgen eingepumpt, die Luft im Vorderreifen weniger wurde . Beim Einpumpen ist mir ein Schnitt aufgefallen. Die Luft ging wieder raus. Was tun? Da sehe ich doch genau vor mir einen Radladen. So ein Glück. Ich gehe rein, da kommt mir wer entgegen und fragt: du bist doch die Gabi?
Es war Matthias Siegert, auch Teilnehmer beim Event, mit Umwerferproblem.
Vorne neuen Reifen aufgezogen und hinten auch; dieser hatte auch ein paar Schnitte. Hab ihn aber als Reserve mitgenommen.
Heute öfters Regenschauer, Regenkleidung an, nach 5 km wieder aus … wieder an.

Missgeschicke:
Erst Plattfuß,
Dann vor falschem Terminal,
Dann musste ich im Schiffsbauch 10 min warten, weil der, der sein Rad an meins gekettet hat, sich verlaufen hatte. Wir mussten dann warten, bis alle Container und Lkws draußen waren. Das muss man mal gesehen haben, der reine Wahnsinn, wenn da ein Fußgänger in die Quere käme, wehe dem. Aber das Ausladen muss einfach mega-schnell gehen
Aus dem Schiff raus und hatte kein Internet… wo ist das Hotel? Hilfe! Dann gemerkt, ich hatte Flugmodus…
An der Ampel musste ich zwei lange Phasen warten, bis ich draufkam, wie man das Ding bedient, um anzuzeigen, dass man über die Kreuzung will.
Im Hotel ging der Aufzug nicht, so wieder raus und in den nächsten. Der ging auch nicht … bis ich draufkam, dass man die Zimmerkarte an einen Sensor halten muss…🤭🤭
WOHL NICHT MEIN TAG

Giorno 12 – 04/08/2021: Da Kilingi Nömme a Talinn e Helsinki

Partenza presto oggi per prendere il traghetto per Helsinki a Tallinn in tempo. Prenotato Hotel a Helsinki. Oggi „solo“ circa 190 km. Fa freddo al mattino.
Prima di arrivare a Talinn ho notato che, sebbene avessi pompato le gomme questa mattina, l’aria nella gomma anteriore stava diminuendo. Ho notato un taglio quando l’ho gonfiato di nuovo. L’aria è usciata di nuovo. Cosa fare? Vedo un negozio di biciclette proprio di fronte a me. Che fortuna. Entro e qualcuno si avvicina e mi chiede: ma tu non sei Gabi?
Era Matthias Siegert, anche lui partecipante all’evento, con un problema al deragliatore.
Ho messo un nuovo pneumatico all’anteriore e al posteriore, che aveva anche qualche taglio. Ma l’ho portato con me come ricambio.
Oggi, frequenti rovesci di pioggia, indumenti di pioggia su, fdopo 5 km giù, … di nuovo su.

Disgrazie:
Prima forato copertone anteriore,
Poi davanti al terminale sbagliato,
Poi ho dovuto aspettare 10 minuti nella nave perché il ragazzo che aveva legato la sua bici alla mia si era perso. Poi abbiamo dovuto aspettare che tutti i container e i camion fossero fuori. Bisogna vederlo una volta, è pura follia, se un pedone si mette in mezzo, guai a lui. Ma lo scarico deve essere mega-veloce.
Fuori dalla nave e senza internet… dov’è l’hotel? Aiuto! Poi mi sono reso conto che ero in modalità volo…
Al semaforo ho dovuto aspettare per due lunghe fasi finché non ho capito come azionare il coso per indicare che volevo attraversare l’incrocio.
Nell’hotel, l’ascensore non funzionava, quindi ho dovuto uscire e salire in quello vicino. Neanche questo ha funzionato… finché non ho capito che devi tenere la tua scheda della stanza vicino a un sensore…🤭🤭
PROBABILMENTE NON È LA MIA GIORNATA

Tag 11 – 03.08.2021: Von Bauska nach Riga und bis Kilingi Nömme (Estland)
306 Km, 960 Hm/D+

Heute stehen 30 km Schotterpiste auf dem Programm. Der Veranstalter hat diese Strecke gewählt, um die vielbefahrene Straße A7 nach Riga zu vermeiden.
Rüttelpiste pur. Festgebacken oder lose kleine und große Steine. Wellblech. Für RR keinesfalls geeignet.
Gruseliges Erlebnis bei einem Verhauer. Plötzlich drei Hunde vor mir. Ein riesiger schwarzer zotteliger uralter und 2 kleinere. Ich näherte mich langsam. Als der große mich bemerkt, kommt er auf mich zugeschossen. Großer Kopf voller Narben, blutunterlaufene Augen und … das Maul voller Schaum. Zähnefletschen. Ich springe vom Rad und stelle es zwischen uns und schief hinter mich, da die anderen beiden von hinten kommen. Schaut nicht gut aus. Irgendwie schleife ich das Rad weiter. Der Große macht immer wieder zähnefletschend Sprünge zu mir. Dann lassen sie ab. Ich schiebe noch etwas mir zitternden knien…
Auf den ersten Rüttelkilometern hab ich unbemerkt meinen Pfirsich verloren 🤣🤣. Dann das Käsebrot … aber bemerkt.
Für diese Nacht im Kämping Peebu Hütte gebucht. Allerdings über 6 km abseits von der Route bedeutet Zusatzkilometer.

Giorno 11 – 03/08/2021: Da Bauska a Riga fino a Kilingi Nömme
Oggi sono in programma 30 km di strada sterrata . L’organizzatore ha scelto questo percorso per evitare la trafficata strada A7 per Riga.
Ghiaia pura. Sassi piccoli e grandi cementate o sciolte. Come lamiera ondulata. Per niente adatto a bici di corsa.
Esperienza spaventosa dopo aver sbagliato strada: improvvisamente tre cani davanti a me. Un enorme nero arruffato vecchio e 2 più piccoli. Mi sono avvicinata lentamente. Quando quello grosso si accorge di me, viene rapidamente verso di me. Grande testa piena di cicatrici, occhi iniettati di sangue e… bocca piena di schiuma. Ringhiando. Salto giù dalla bici e la metto tra di noi e mi metto di traverso mentre gli altri due arrivano da dietro. Non sono in una buona situazione. In qualche modo trascino la bici. Quello grosso continua a fare dei salti ringhiosi verso di me. Poi si allontanano. Spingo la bici un po‘ avanti con le ginocchia tremanti…
Nei primi chilometri sballottati ho perso la mia pesca senza accorgermene 🤣🤣 (non è la prima volta). Poi il panino al formaggio … ma mi sono accorta.
Ho prenotato per quella notte al Kämping Peebu un chalet. Tuttavia, più di 6 km fuori dal percorso significa chilometri in più.

Tag 10 – 02.08.2021: Von Sakiai nach Bauska (Lettland)
234 Km, 720 Hm/D+

In der früh Regen. Ich habe lange herumgewerkelt, um den Aufbruch rauszuzögern. Die ersten Kilometer zogen sich wie Kaugummi. Ich war gleich klitschnass. Im ersten Ort Supermarktstopp, um mich auch etwas aufzuwärmen. Fehlanzeige. Klimatisiert und noch kälter als draußen. Zu essen gab es auch nix gescheites. Eiskaltes Kefir und trockene Zimtschnecken. Im nächsten Ort wieder Supermarkt. Dort hatten sie so Teilchen doppelt so groß wie Faschingskrapfen. Englisch kann niemand. Auf meine Frage was drin sei, schlug die Frau mit Armen. Aha, irgendwas mit Geflügel. War übrigens sehr lecker. Auf einen heißen Kaffee musste ich noch die nächste Tankstelle abwarten. Regen. Regen. Regen. Aber je weiter ich auf km 100 kam, desto mehr verschwanden die fiesen Gedanken. Dann bald die Hälfte. Zwischendurch kriminellste Straßenabschnitte. Schwertransporter, die mit Karacho vorbeifahren. Eine falsch Bewegung und du bist weg. Danach schmeißt einen der Sog fast um. Ich treffe Karl, der völlig fertig erzählt, er sei fast unter die Räder gekommen. Auf einem nächsten Abschnitt wich ich immer aufs tiefere Schotterbankett aus, um nichts zu riskieren. Zwischendurch mal regenfrei, dann türmten sich wieder Wolken. Hoffentlich kein Gewitter, wie vorgewarnt. Irgendwann dann nur noch 30 km. Windböen machen das Leben schwer. Vor dem Hotel noch kurz Waschanlagenstopp. Zwei andere Biker bringen grad die dreckigen Räder ins Zimmer. Geht auch. Was morgen kommt? Wird sehr hart, denn 30 km um Riga ausweichen auf Schotter. Und das bei dem nassen Boden… Hilfe.
Zudem zwischen km 240 und 350 keine Unterkünfte.

Giorno 10 – 02/08/2021: Da Sakiai a Bauska (Lettonia)
Pioggia al mattino. Ho smanettato a lungo per ritardare la partenza. I primi chilometri si sono trascinati come chewing-gum. Ero subito completamente bagnata. Nella prima città, mi sono fermato al supermercato per scaldarmi un po‘. Neanche per sogno. Aria condizionata e ancora più freddo che fuori. Non c’era nemmeno niente di buono da mangiare. Kefir ghiacciato e panini secchi alla cannella. Nel paese successivo sono andata di nuovo al supermercato. Lì avevano pezzi due volte più grandi dei „Krapfen“ di carnevale. Nessuno parla inglese. Quando ho chiesto cosa ci fosse dentro, la donna ha agitato le braccia. Aha, qualcosa con pollame. A proposito, era molto gustoso. Ho dovuto aspettare un caffè caldo alla prossima stazione di servizio. Pioggia. Pioggia. Pioggia. Ma più mi avvicinavo al km 100, più i brutti pensieri sparivano. Poi presto la metà della tappa di oggi. In mezzo, i tratti di strada più criminali. Veicoli pesanti che passano a tutta velocità. Una mossa sbagliata e sei finito. Dopo di che, l´aspirazione del vento quasi ti butta giù. Incontro Karl, che è completamente esausto e mi dice che è quasi finitosotto le ruote. Sul tratto successivo, sono uscito spesso sulla spalla di ghiaia per non rischiare nulla. Ha smesso a piover, poi le nuvole si sono riunite di nuovo. Speriamo che non ci sia un temporale, come mi avevano avvertito. Ad un certo punto restano solo 30 km. Le raffiche di vento rendono la vita difficile. Una breve sosta all’autolavaggio prima dell’hotel. Altri due ciclisti portano le biciclette sporche nella stanza. Anche questo funziona. Cosa succederà domani? Sarà molto dura, perché 30 km intorno a Riga saranno su ghiaia. E questo con il terreno bagnato… aiuto. E non ci sono rifugi tra i km 240 e 350.

Tag 9 – 01.08.2021: Von Jezewo Stare nach Sakiai (Litauen)
278 Km, 1320 Hm/D+

Start um 5 Uhr. Nach der erholsamen Übernachtung im schönen Hotel Atlanta geht es jetzt grad kerzengrad dahin. Immer leicht auf und ab, was man nur daran merkt, weil man nur 21 bis 25 auf den Tacho bekommt. Dann wieder 30 km/h und mehr.
Jeder Tag verläuft gleich:
Radeln. Radeln. Radeln. Einkaufen. Essen. Radeln. Radeln. Radeln. Café oder Eis. Radeln. Radeln. Radeln. Denken. Rechnen. Radeln. Radeln. Radeln. Fotografieren. Radeln. Radeln. Radeln. Rechnen. Denken. Radeln. Radeln. Radeln. Hotel einchecken. Waschen. Geräte laden. Duschen. Schlafen. Packen. WIEDERHOLUNG …
Der Veranstalter hat uns gestern Abend informiert, dass eine Teilnehmerin, Olga Ivanova aus der Ukraine am 28.07. am Plattensee tödlich verunglückt ist. 😢😢😢 … ich denke viel an Olga, die das Pech hatte, einem dieser Kamikazefahrer zu begegnen … oder dummer Zufall.

Giorno 9 – 01/08/2021: Da Jezewo Stare a Sakiai (Lituania)
Partenza alle ore 5. Dopo una buona notte di sonno nel bel Hotel Atlanta, sto proseguendo sempre dritto . Sempre leggermente su e giù, cosa che si nota solo perché si arriva solo a 21-25 km/h sul tachimetro. Poi di nuovo 30 km/h e più.
Ogni giorno è uguale:
Pedalare. Pedalare. Pedalare. Shopping. Mangiare. Pedalare. Pedalare. Pedalare. Caffè o gelato. Pedalare. Pedalare. Pedalare. Pensare. Calcolare. Pedalare. Pedalare. Pedalare. Fotografare. Pedalare. Pedalare. Pedalare. Calcolare. Pensare. Pedalare. Pedalare. Pedalare. Check in hotel. Lavare. Ricaricare dispositivi elettronici. Doccia. Dormire. Sistemare le borse. RIPETERE …
L’organizzatore ci ha informato ieri sera che una partecipante, Olga Ivanova dall’Ucraina, ha avuto un incidente mortale il 28.07. sul lago Balaton. 😢😢😢 … penso molto a Olga, che ha avuto la sfortuna di incontrare uno di questi piloti kamikaze … o stupida coincidenza.

Tag 8 – 31.07.2021: Von Lipsko nach Jezewo Stare
294 Km, 1180 Hm/D+

Heute war wieder viel Bauernland, aber zwischendrin mal 20 km befahrenste Straße, wo mich ebensoviele Sattelschlepper mit oder ohne Anhänger überholten. Unterkünfte sind dünn gesät, daher standen heute über 290km auf dem Programm. Es ist eine gute Taktik, nicht an 290 km zu denken, sondern immer in 5er-Schritten. Den ganzen Tag keine anderen NC4k-Teilnehmer gesehen.
Die Mücken sind lästig. Wenn man mal ein Plätzchen im Wald aufsucht und die Radhose runter lässt, stürzen sich sofort unzählige ausgehungerte Stechsauger auf die ungeschützten blanken Teile 😊

Giorno 8 – 31/07/2021: Da Lipsko a Jezewo Stare

Anche oggi ho attraversato molti terreni agricoli, ma in mezzo c’erano 20 km di strade più trafficate, dove sono stato superato da altrettanti camion con o senza rimorchio. Gli alloggi sono scarsi, quindi il programma di oggi era di oltre 290 km. È una buona tattica non pensare a 290 km, ma sempre a passi di 5. Nessun altro partecipante NC4k visto per tutto il giorno.
Le zanzare sono fastidiose. Se si trova un posto nella foresta e si lasciano cadere i pantaloncini da ciclista, innumerevoli ventose fameliche si avventano immediatamente sulle parti nude non protette.
😊

Tag 7 – 30.07.2021: Von Krakau nach Lipsko
253 Km, 1880 Hm/D+

Heute geht es durch polnisches Bauernland. Idyllische Ruhe, kein Verkehr. Man muss nur aufpassen, dass man nicht alle Nase lang ein paar Hunde an den Hacken hängen hat. Beschleunigen und Intervalltrainung tut weh nach so vielen Kilometern in den Beinen. Vertreibe mir die Zeit mit Ortsschilder lesen. Erstaunlich wie polnische Wörter mit zehn Buchstaben mit 1 bis 2 Vokalen auskommen können. Pure Zungenbrecher für uns .
Die Unterkunft Lipsko liegt etwas abseits der Strecke. Im Dorf Lipsko fällt mir eine Frau am Straßenrand auf, die fotografiert und applaudiert. Auf dem Weg zur Pension hält auf einmal ein Auto vor mir, Warnblinkanlage an, dieselbe Frau steigt aus, stoppt mich und sagt, ich sei falsch gefahren. Ich erkläre, dass ich zur Unterkunft möchte. Sie sagt, sie ist begeistert, dass so ein Rennen in Lipsko vorbei kommt. Ich sei die zweite Frau heute. Die nette Frau heißt Ursula. Ich bekomme zwei Kuchen, die mich retten, denn Abendessen gibt es leider keines.

Giorno 7 – 30/07/2021: Da Krakau fino a Lipsko
Oggi ci dirigiamo verso i terreni agricoli polacchi. Pace idilliaca e tranquillità, nessun traffico. Bisogna solo stare attenti a non avere qualche cane alle calcagna ogni tanto. L’accelerazione e „l’allenamento a intervalli“ mi fanno male alle gambe dopo tanti chilometri. Passo il tempo leggendo i cartelli con i nomi dei luoghi. È incredibile come le parole polacche con dieci lettere possano cavarsela con 1 o 2 vocali. Puro scioglilingua per noi.
L’alloggio Lipsko è un po‘ fuori mano. Nel villaggio di Lipsko noto una donna ai bordi della strada che scatta foto e applaude. Sulla strada verso la pensione, un’auto si ferma improvvisamente davanti a me, con le luci di emergenza accese, la stessa donna scende, mi ferma e dice che stavo guidando in direzione sbagliata. Spiego che voglio andare all’alloggio. Dice di essere entusiasta che una gara del genere arrivi a Lipsko. Dice che sono la seconda donna oggi. La donna gentile si chiama Ursula. Prendo due torte, che mi salvano, perché purtroppo non c’è la cena.

Tag 6 – 29.07.2021: Von Strba nach Krakau
206 Km, 2140 Hm/D+

Heute morgen nur halbe Gurke als Frühstück. Erst bei einer Tankstelle gefrühstückt.
Heute Nacht Regen, 12 Grad in Abfahrt. Von Strba durch die Hohe Tatra, sehr schön.
Dann bis Krakau zum Teil auf stark befahrener Straße. Höllisch. Hab überlebt.

Giorno 6 – 29/07/2021: Da Strba a Krakau
Solo mezzo cetriolo per colazione questa mattina. Prima colazione solo più avanti presso una stazione di servizio.
Stanotte pioggia, 12 gradi in discesa. Da Strba attraverso gli Alti Tatra, – molto bello.
Poi fino a Krakau in parte su una strada molto trafficata. Infernale. Ho sopravvissuto.

Tag 5 – 28.07.2021: Von Balassagyarmat nach Strba
197 Km, 2610 Hm/D+

Nach dem Biwak im Freien mit wenig Schlaf Start um 5.00 Uhr. Nach 120 km beginnen die Steigungen der Tatra. Es geht nicht leicht, heiß, brutale Steigungen, Null Motivation. Die vielem km gestern und kein Bett waren kontraproduktiv.
Schon das zweite verunfallte Auto auf Dach gesehen. Die Ungarn und Slowaken haben es offensichtlich sehr eilig. Unterkunft gebucht in Strba, diesmal knapp unter 200km geblieben.

Giorno 5 – 28/07/2021: Da Balassagyarmat a Strba
Dopo aver bivaccato all’aperto con poco sonno, partenza alle 5.00 del mattino. Dopo 120 km iniziano le salite della Tatra. Non è facile, caldo, salite brutali, zero motivazione. I molti km di ieri e nessun letto sono stati controproducenti.
Già visto la seconda auto incidentata sul tetto. Gli ungheresi e gli slovacchi sembrano aver fretta
. Alloggio prenotato a Strba, questa volta a poco meno di 200 km.

Tag 4 – 27.07.2021: Von Balatonszepezd geht es entlang dem Balaton zum 1. Gate in Tihany, dann weiter nach Budapest und in Richtung slovakischer Grenze bis Balassagyarmat.
267 Km, 1790 Hm/D+

Am Morgen in der Unterkunft noch Kaffee und Wasser bekommen … dann on the way. Gate 1 war unspektakulär… kein Zeichen von NC4k. Die Weiterfahrt ist flach. An der Donau vor Budapest gibt es Fischgulasch. In der Nähe der Grenze zur Slovakei habe ich ein Appartment gebucht. Gegen Abend haben Xavier und Buran aufgeschlossen und wir vereinbaren, uns die Unterkunft zu teilen. Nachdem wir die Unterkunft gefunden hatten, war dort niemand. Wir waren daher gezwungen, es uns in einem nahegelegenen Park „gemütlich“ zu machen und dort zu biwakieren. Es war ein ruhiges Plätzchen, jedoch mit Mücken.

Giorno 4 – 27/07/2021: Da Balatonszepezd costeggiamo il lago Balaton fino al 1° cancello di Tihany, poi attraversiamo Budapest e verso il confine slovacco fino a Balassagyarmat.
Alla mattina ho preso il caffè e l’acqua presso l’alloggio … poi sulla strada. Il cancello 1 non era spettacolare… nessun segno di NC4k. Il viaggio prosegue in pianura. Sul Danubio prima di Budapest mangio il gulasch di pesce. Vicino al confine con la Slovacchia ho prenotato un appartamento. Verso sera Xavier e Buran mi raggiungono e ci accordiamo per condividere l’alloggio. Dopo aver trovato l’alloggio, non c’era nessuno. Siamo stati quindi costretti a metterci „comodi“ in un parco vicino e a bivaccare lì. Era un posto tranquillo, ma con le zanzare.

Tag 3 – 26.07.2021: Von Zalec sind es noch etwa 120 km bis zur ungarischen Grenze. Von dort ist das Ziel der Plattensee (Balaton). Die ersten 50 km gingen wunderschön durch Slowenien. Es wurde von Stunde zu Stunde heißer. Keine Brunnen zum erfrischen, daher ein paarmal zugekeht. Zum matchalatte, Colas, Steinpilzsuppe in ganz versteckten Lokal an der Strecke. Ich war einziger Gast, als ich gehen wollte, war plötzlich das Lokal voller Polizisten. Nanu? Bin ich irgendwo zu schnell gefahren (oder zu langsam 😊)?
Es wurde immer heißer, zum Teil an die 39 Grad. Sehnsüchtig schaute ich in jeden Garten nach Beregnungsschläuchen oder so. Bis ich auf eine geniale Erfrischungsidee kam. Friedhöfe… dort gibt es immer Gießwasser 🤭
Ab der slowenischen Grenze waren die ersten 50 km grenzwertig. Auf und ab ging es zwar schon den ganzen Tag, aber jetzt mega schlechter Straßenbelag. Viel Verkehr. Einige Male bin ich mit meinem Rad aufs Bankett gesprungen wenn sich ungebremst ein Sattelschlepper näherte.
Am Plattensee musste ich mich erst mal mit Zitroneneis belohnen.
Am See entlang musste ich mein Tempo noch mehr drosseln. Heimreise aus den Seebädern, … auch war der Belag oft von Wurzeln durchzogen und ich wurde ordentlich durchgeschüttelt. Aber irgendwann war ich dann da in der Unterkunft.

250 Km, 1800 Hm/D+

Giorno 3 – 26/07/2021: Da Zalec sono circa 120 km fino al confine ungherese. Da lì, la destinazione è il lago Balaton.
I primi 50 km sono passati splendidamente attraverso la Slovenia. Faceva più caldo di ora in ora. Non ci sono fontane per rinfrescarsi, quindi mi sono fermata un paio di volte presso un bar. Per matchalatte, colas, zuppa di funghi porcini in un ristorante molto nascosto lungo il percorso. Ero l’unico ospite, quando volevo andarmene, il posto era improvvisamente pieno di poliziotti. Sono andata troppo veloce da qualche parte (o troppo lenta 😊)?
Faceva sempre più caldo, a volte vicino ai 39 gradi. Ho guardato con nostalgia in ogni giardino per trovare dei tubi di irrigzione o qualcosa del genere. Finché non mi è venuta un’idea brillante per rinfrescarmi. Cimiteri… c’è sempre acqua per l’irrigazione lì 🤭
Dal confine sloveno, i primi 50 km sono stati al limite. Su e giù è andato tutto il giorno, ma ora mega cattivo manto stradale. Tanto traffico. Più volte sono saltata con la mia bici sulla spalla stradale quando un camion si è avvicinato senza frenare.
Al lago Balaton ho dovuto ricompensarmi con un gelato al limone.
Lungo il lago ho dovuto rallentare ancora di più. Tornando a casa dalle località balneari, …la superficie era spesso danneggiata da radici e sono stata molto scossa. Ma alla fine ci sono arrivato in albergo.

Tag 2 – 25.07.2021: Heute geht es zeitig durch den Naturpark der Julischen Voralpen über den Passo Tanamea hinein nach Slovenien nach Bovec. Danach langer Anstieg durch das schöne Soca-Tal bis auf den Vrsic-Pass und steil hinunter nach Kranska Gora. Anschließend geht es nach Bled und Slovenien wird von Westen nach Osten durchquert.

224 Km, 3650 Hm/D+

Giorno 2 – 25/07/2021: Oggi cavalchiamo presto attraverso il parco naturale delle Prealpi Giulie, superiamo il passo Tanamea verso la Slovenia e arriviamo a Bovec. Poi una lunga salita attraverso la bella valle della Soca (valle dell´Isonzo) fino al passo Vrsic e giù ripidamente verso Kranska Gora. In seguito, il percorso va a Bled e la Slovenia sarà attraversata da ovest a est.

Tag 1 – 24.07.2021: Start um 8:30 von fast 200 NC4K-Ridern in der Manifattura Tabacchi in Rovereto.
Es geht gleich zur Sache: Auffahrt zum Passo della Borcola mit den vollbeladenen Rädern, welche je nach Equipment an die 20 kg wiegen. Übernachtung in Tarcento, jedoch mit sehr wenig Schlaf, da der Zimmerkollege erst um 1 Uhr eintrudelt und die Rezeption geschlossen ist. Aber das ist eine andere Geschichte.

242 km/ 2350 Hm /D+

Giorno 1 – 24/07/2021: Partenza alle 8:30 di quasi 200 ciclisti NC4K alla Manifattura Tabacchi di Rovereto.
Si va dritti al punto: salita al Passo della Borcola con le biciclette a pieno carico, che pesano fino a 20 kg . Pernottamento a Tarcento ma con pochissimo sonno, visto che il compagno di stanza arriva solo all’una di notte e la reception è chiusa. Ma questa è un’altra storia.

Vor dem Start – 23-07-2021: Briefing, …

Prima della partenza – 23/07/201: Briefing, …

Der Film ist fertig …

meine Northcape4000

FACEBOOK: https://www.facebook.com/NorthCape4000
INSTAGRAM: https://www.instagram.com/northcape4000
YOUTUBE: https://www.youtube.com/channel/UCPjneHq36S4hu3gmOYWuyLQ

Team Northcape4000: Interview mit Finisherin …

Hermann on tour – TPBR2021

Race-Cap Nr. 102

Mit dem Rennrad von Wien nach Barcelona (=Three Peaks Bike Race) oder ans Nordkap (=Northcape4000)? Die Leitners gehen dieses Jahr getrennte Wege.

Scrollt hinunter zu den täglich aktualisierten Bildern!

Hermann war seit Samstag, 10. Juli, unterwegs beim Three Peaks Bike Race als Fahrer Nr. 102, heute, am 20.07.21 ist er kurz vor Mittag ins Ziel gekommen. Fahrzeit für die über 2720 Km/ 31.000Hm nicht ganz 10 Tage, vom Mittagsstart aus gerechnet. Bravissimo!


Start in Wien – Ziel Barcelona – drei Kontrollstellen – dazwischen freie Streckenwahl:
1. Mangart Sattel in Slowenien
2. Große Scheidegg – Männlichen
3. Col du Tourmalet 

Live-Verfolgung:
Legendstracking – TBPR SOLO Nr. 102 –> angekommen in Barcelona heute, 20.07.21 kurz vor Mittag … GRATULIERE!!!!

Im Ziel

Tag 11 – Dienstag, 20.07.21 – 74 km, 1100Hm
Kloster Montserrat – Tibidabo – Barcelona Arc de Triomf
Angekommen. Gratulation zur Superleistung überhaupt bei diesen Bedingungen …
Ich bin megafroh, dass mein Mandl wohlbehalten angekommen ist … nicht nur wegen der Packtaschen, die am Samstag wieder auf Reisen gehen … siehe Blogbeitrag

Tag 10 – Montag, 19.07.21 – 210 km/ 3029Hm
El pont de Suert – Kloster Montserrat
Start um 4 Uhr. Geht schwer heute. Hermann wird wahrscheinlich noch eine Nacht einlegen … auch, weil Nachtfahrt nach Barcelona wegen kürzlich verhängter Ausgangssperre nicht möglich ist und Höhenmeter ohne Ende anstehen heute. Gegen drei erreicht er Manresa, da waren wir schon mal vor zwei Jahren beim TPBR2019. Von hier geht es weiter durch das wunderschöne Montserrat-Gebirge. In Manresa wartet ein Fan an der Strecke: Jordi. Mit ihm waren wir auf der MGM (Madrid-Gijon-Madrid) unterwegs.
Hermann wird beim Kloster Montserrat die letzte Nacht verbringen und morgen gemütlich ins Ziel rollen.

Tag 9 – Sonntag, 18.07.21 – 250 km/ 4288Hm
Tarbes – Peak 3 Gran Tourmalet – Col d’Aspin – Arreau – El pont de Suert

Traumwetter. Es läuft gut. Der Track zeigt Hermann nach 9 Uhr noch im Hotel an. Verschlafen? Oder was ist los? Warum gibt es nicht mal einen Tag ohne Aufregung. Gabi versucht Hermann zu erreichen. Er meldet sich erst vom Peak 3 vom Gran Tourmalet, dem legendären Tour-Pass. Tracker war aus. Aufregung umsonst. Nun geht es weiter auf den zweiten Pass des Peak 3, den Col d’Aspin. Heute stehen dann noch ein paar Anstiege an, eine vereinfachte Strecke ginge durch Tunnels, die verboten sind. Missgeschick mit Folgen. Gleichgewicht verloren, umgekippt mit Rad und nicht schnell genug aus dem Klickpedal rausgekommen. Sturz auf die Straße, irgendwas hat beim Aufprall geknaxt … Rippe? Schmerz hält sich nach Weiterfahrt in Grenzen, aber angenehm ist was anderes. Besser eine zusätzliche Nacht einzuplanen. Zudem hat Barcelona nun eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Somit ist eine nächtliche Fahrt über den finalen Pflichtparcour nicht möglich. Da der morgige Tag über 300km hat, wird aufgrund der Sperre wohl noch eine Übernachtung fällig sein. Ist eh vernünftig.

Tag 8 – Samstag, 17.07.21 – 270 km, 2040Hm
Cesseras – Carcassonne – Tarbes kurz vor Lourdes

Verschlafen und ohne Wasser los. Erst nach 45 km Einkaufsmöglichkeit. Die Männer unterwegs schauen alle nicht mehr ganz frisch aus … Wetter ist jetzt glücklicherweise gut. Zimmer in Tardes gebucht. Morgen Wallfahrten in Lourdes … Vor Hermann liegen nun noch gut 540 Kilometer und an die 9000 Höhenmeter. Es schaut so aus, als schafften es die Packtaschen noch rechtzeitig nach Hause vor meinem Start. *Daumendrück* – nicht nur wegen der Taschen 😍😍😍
„Ein Bett im Kornfeld …“ 🎵 🌻

Tag 7 – Freitag, 16.07.21 – 312 km, 2128Hm
Valence – Pont Saint Esprit – Montpellier – Beziers und ein Stück weiter nach Cesseras

Heute ist es trocken. Richtung Süden wird das Wetter immer besser. Hermann lässt das Rhone-Tal hinter sich, es geht quer durch Frankreich Richtung Meer. Das Rad wird zum Wäschetrockner umfunktioniert. Als würde es ganz ohne Probleme nicht gehen sollen … das Laden des Garmin-Navi über den Nabendynamo funktioniert nicht. Hoffentlich übersteht es die Powerbank bis zum nächsten Nachtlager. Heute am späten Nachmittag wird der Erste (Adam Bialek) ankommen. Krass!
Das gebuchte Zimmer in der „Pampa“ existierte nicht und Hermann stand um halb Zwölf ohne Unterkunft da. Hat sich unter die „Unter-den-Brücken-Bewohner“ gemischt und geschützt im Freien übernachtet. Müde wie er war, hat er glatt verschlafen …

Tag 6 – Donnerstag, 15.07.21 – 277 km / 1334 Hm
Lausanne – Genf – Valence (Zwischenstand: 1600km/18.000Hm)
Später Start. Regen. Es geht nun am Nordufer des Genfer Sees entlang, dann immer nahe der Rhone. Es regnet fast den ganzen Tag bei 13 bis 14°C. Nachtlager wird in Valence aufgeschlagen.

Tag 5 – Mittwoch, 14.07.21 – 291 km / 4741 Hm
Luzern – Große Scheidegg – Grindelwald – Männlichen- Bern – Lausanne
Hermann startet um Mitternacht, nachdem er den ganzen Nachmittag im Hotel in Luzern abgewartet hat, dass es mal ein Regenfenster gibt. Die Vorausschau ist schlecht. Die Teilnehmer*innen, die die Strecke durch die Poebene gewählt haben, sitzen fest, da viele Schweizer Pässe Sperre wegen Schnees haben. Blendende Aussicht auf die schneebedeckte Eiger Nordwand, dann aber bitterkalte Abfahrt von der Großen Scheidegg nach Grindelwald. Aufwärmen folgt sogleich beim langen Anstieg auf den Männlichen. Hoffen wir, dass das Wetter Hermann nun gnädig ist. Das nächste Problem, das Garmin-Gerät zeigt die geplante Strecke nicht an (zum Glück nur diesen Track, schnelle Hilfe von Volker Hiller war da), die Luftpumpe funktioniert nicht mehr, … Nun läuft es wieder … an Bern ist er vorbei. Dauerregen. Da der Trecker leer ist, ist er für drei Stunden nicht mehr sichtbar und auch der Handyakku ist leer. Gabi wird langsam nervös. Völlig durchnässt und durchfroren stoppt er bei Lausanne. Lange Hotel-Pause zum Schlafen, Trocknen und Akkus aufladen.

Tag 4 – Dienstag, 13.07.21 – 145 km, 900Hm
Feldkirch – Zürichsee – Luzern
Dauer-Regen und Gegenwind. Hermann ist völlig durchnässt nach 8h Regenfahrt im Hotel in Luzern. Alle, die von der Poebene anfahren sitzen vor dem Gotthard-Pass fest. Mehrere Pässe sind gesperrt, siehe Bild.

Tag 3 – Montag, 12.07.21 – 350 km/ 3631 Hm
Lesachtal – Sillian – Pustertal – Brenner – Arlberg – Feldkirch

Tag 2 – Sonntag, 11.07.21 – 237 km/ 4663 Hm
Wurzenpass – Kranjska Gora – Vršič-Pass – Tarvisio – Gailtal – Lesachtal

Tag 1 Samstag, 10.07.21 – 311km/ 2473Hm
Wien – Semmering – Leoben – Perchau am Sattel – Villach

Start in Wien Schönbrunn, Samstag, 10.07.21, 12:15 Uhr

Rando EDELWEISS oder wachgeküsst …

Randonnée EDELWEISS von Sport Verona, 420 Km/ 4050 Hm

italiano

In der Nacht fahren ist nicht grad meine Lieblingsbeschäftigung und das vor allem wegen der Sekundenschlaf-Gefahr und weil meine Gedanken durch die mangelnde Ablenkung in Endlosschleife durch die dunkle Nacht vagabundieren.

Und was zudem in der Nacht auf mich zukommen bzw. mich überkommen sollte … gut, dass ich mir das in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen konnte …

Verona Gravel

Mit diesem Bild vom Verona Gravel hatte ich einen Startplatz gewonnen für das Brevet EDELWEISS Reverse über 400km.

Eine Nacht durchfahren oder nicht? Ich entschloss mich kurzerhand (naja, in Wirklichkeit in endlosem Hin und Her *lach*) mit Sack und Pack zu starten, das hieße mit Matte, Schlafsack und Biwacksack. Hermann murrte zunächst, denn bei einer 400er mache das kaum wer, dann aber fügte er sich. Ob zwei bis drei Stunden später ankommen … kräht kein Hahn danach.

Start -schon legendär- beim Bike Braek Faedo nach Lattemacchiato für mich und Brioche.

Dann ging es los. Dem Radweg durchs Etschtal folgend. Eingebaut aber eine Schleife über den wunderschönen Kalterer See.

Erste Kontrollstelle sollte in Brixen sein, die ersten 100 Kilometer kannte ich wie meine Westentasche Meter für Meter. Ich war nun froh nicht die Option Start in Brixen gewählt zu haben, wäre ätzend gewesen, wenn alle andern Schluss haben bei Trient und man selbst noch öde 80 Kilomenter vor sich hätte. In Brixen musste ich kurz zuhause vorbei fahren, da ich unsere Radflaschen am Vortag stehen lassen hatte.

Nun ging es nach Stärkung mit großem Kakao und Kuchen ins Pustertal. Nun stieg der Radweg stetig bergan, im Blick die noch schneebedeckten Pusterer Berge. Eine erste Krise gab es in Olang, da ich mich schon über die Strecke entlang des Stausees gefreut hatte. Aber nix da, Umleitung und man musste äußerst beschwerlich bis zu einige Bauernhöfen hoch oben mit Maximalsteigung von 16% hoch. Dann rasante Abfahrt an Welsberg vorbei. Nächste Kontrollstelle bei Niederdorf, mit Toast und Cola zur Stärkung. Zuvor gab es noch Verwirrung bei einer weiteren Baustelle. Wir irrten herum, bis wir schließlich doch wieder auf der gesperrten Strecke landeten. Ein paar Bauern taten laut ihren Unmut kund.

Jetzt ging es längs des „Langen Weges der Dolomiten“, dem Radweg, der Südtirol mit Belluno verbindet. Zunächst radeln wir auf der Landstraße durch das Höhlensteintal nach Cortina. Wenig Verkehr und mäßige Steigung ließen uns zügig vorankommen. Zwischenstopp machten wir kurz vor dem Dürensee, den Traumblick auf die Drei Zinnen durften wir uns nicht entgehen lassen. Das Bächlein, das hier in in den See fließt, ist die Rienz, die sich in Brixen mit dem Eisack vereint. Weiter geht es nun unter den Wänden des Monte Piana, dem im Ersten Weltkrieg heftig von Österreichern und Italienern umkämpften Berggipfel.

Von Cortina verläuft der Radweg auf der Trasse der ehemaligen dampfgetriebenen Dolomitenbahn, die von 1921 bis 1964 in Betrieb war und während der Olympiade 1956 unzäh. Etwa 40 Kilometer bergab durch das Val Bóite mit beeindruckendem Blick auf die massiven Gebirgswände, vorbei an alten Bahnhöfen und durch Viadukte.

Kurz vor Piéve Energienachschub in der Bar beim Eisstadion in Tai di Cadore (hier war Kontrollstelle bei der Rando 600).

Nun radeln wir entlang der alten Alemagna-Straße vorbei an Longarone, mit seiner tragischen Geschichte des Staudammbruches. In Ponte nelle Alpi füllen wir an der vorletzten Kontrollstelle mit Pasta al pomodoro unsere Energiespeicher. Einige Mitstreiter erzählen, dass die Fahrer vor uns gerade durch eine Gewitterfront fahren, also lassen wir uns etwas Zeit und das war gut so, denn die nassen Straßen zeugen von unlängst abgegangenen Regengüssen, aber zumindest von Oben bleiben wir trocken. Aber in der Ferne drohen die Wolkenbänke in giftigen Farben. Hoffentlich dreht der Wind nicht. Auf Radwegen und sekundären Sträßchen geht es nun vorbei an Belluno, Feltre bis nach Arsíe, von wo wir abfahren in die Valsugana. Es ist nun schon spät und so nutzen wir die erstbeste Gelegenheit, eine Bar am Wegesrand, um unser Nachtlager aufzuschlagen. Hermann macht es sich unter einem Dach gemütlich, mir ist es da zu hell und so verziehe ich mich unter einen Tisch nebenan. Es ist nicht unbedingt warm,

das Thermometer zeigt gerade mal 8° an, ich ziehe also alles an, was ich aus den Tiefen meiner Taschen greifen kann. Endlich in die verschiedenen Schichten von Schlafsack und Biwacksack verkrochen, war die eben noch vorhandene Müdigkeit wie weggeblasen. Irgendwann übermannt er mich doch – der Schlaf. Aber was ist das? Stimmengewirr, Knirschen von Radschuhen auf dem Pflaster. Ein paar Radfahrer, die vergeblich nach dem „Timbro“, dem Kontroll-Stempel suchen. Hat wohl die nachtschlafende Zeit für Halluzinationen gesorgt. „Dai ragazzi! Zitti! Die nächste Kontrolle ist erst in einem Dutzend Kilometern“. Endlich sind die Störenfriede von dannen gezogen, ich befinde mich irgendwann zwischen Wachsein und Schlafen. Was ist das schon wieder? Ein kaum zu vernehmendes Knistern … lässt mich hellwach werden. Ich halte den Atem an. Da! Schon wieder. Irgendwas ist an meinem Biwaksack. Da schon wieder! Kann doch nichts sein … Ich drifte langsam wieder weg. Und jetzt, was ist das? … alarmiert reiße ich die Augen auf. Irgendwas Feuchtes an meiner Wange! Ein Kuss? Wer …? Eine Katze, ein Fuchs, Wolf oder gar ein Bär? Vorsichtig wühle ich meine Hand aus den Tiefen der wärmenden Schichten. Ihhhiiiigittttigitt. Greift sich an wie eine feuchtkalte Hundeschnauze, aber im Schlafentzugswahn begreife ich nicht, dass das der Negativabdruck davon ist. Langsam werden meine Gedanken klarer und ich begreife … eine dicke Nacktschnecke hatte sich ihren Weg über meine Wange gebahnt und mich sozusagen wie Dornröschen wachgeküsst. An Schlaf ist nun nicht mehr zu denken, vor allem auch deshalb, dass die Umgebungsluft immer feuchter und kälter wird. Ich zittere in meinem Schlafsack. Also weiter. Bei der Kontrolle treffen wir Andrea S., einen Langstreckenradler, der wochenlang auf dem Rad verbringen kann und u.a. zur Rando 6+6 Isole mit Rad angereist und anschließend hunderte Kilometer wieder heimgefahren ist.

Hinter uns wird es langsam hell, die Morgenstimmung am Caldonazzo-See ist traumhaft schön.
Aber auch dem letzten Anstieg bei Pergine wird mir nicht warm, bis wir runter nach Trient rollen. Am Radweg überholen wir ein paar Ciclisti, dem müden Anblick auch Mitradler. Diese biegen bei Lavis aber rechts ab, wir hätten eigentlich auch diese Abkürzung nehmen sollen, denn ein paar Kilometer weiter geht gar nichts mehr, nicht mal Schritttempo. Wir stecken im Stau. Ein Hirte mit hunderten von Schafen, ein paar Eseln und Ziegen blockieren die Ciclabile. Geduld ist gefragt. Die letzten Kilometer radeln wir nun den Etschtalradweg zurück zum Ausgangspunkt, wo uns Loretta schon erwartet. Loretta übrigens eine phänomenale Radlerin, die tausende Kilometer zur Unterstützung der „Amici del quinto piano“ radelt. Es gibt ein großes Hallo auch mit Giuseppe Leone, Maria Altimare und Flavio Bertagnolli. Und nicht zu glauben, dass Thomas Günsel, den ich mit meinem Bericht von der Verona Gravel zum Mitmachen motiviert hatte, schon gegen 23 Uhr im Ziel war nach nur 17 Stunden auf dem Bike, wir hingegen brachten über 25 auf den Tacho … Das Frühstück beim Bike Break Faedo mundet und auch den Teller Spaghetti al pomodoro etwas später haben wir und redlich verdient. Ich werde allerdings noch einen ganzen Tag brauchen, bis mir wieder warm wird.

Flucht ans Meer

Covid-Pfingst-Lockerung – nichts wie weg! Ans Meer, ganz spontan.

Gabicce Mare ist unsere Destination, Stützpunkt ist zum wiederholten Male das Bikehotel Marinella. Chef Alessandro ist selbst begeisterter Radfahrer und kann manche Tipps geben. Das Hotel bietet auch täglich schöne Radfahrten durch die schönen Hügel der Emilia-Romagna und Marken an. Wir machen uns an diesen beiden Tagen aber alleine auf den Weg.

Radtour 1 San Leo und San Marino (111km/ 1800Hm) Strava   download

Radtour 2 Auf den Monte Carpegna – den berüchtigte „Cippo“ (138 km/ 2300 Hm)
Strava   download

Anekdötchen von Tag 1
Hinfahrt nach San Marino und San Leo durch das Conca-Tal. Ich hatte mich schon auf verkehrsarme Sträßchen gefreut, aber hier ist es nicht ganz meinem Geschmack. Zudem weht uns eine straffe Brise entgegen. Frau soll nicht mit so hohen Pulsfrequenzen fahren. Gute Ausrede sich in den Windschatten des Göttergatten zu hängen. Langsam habe ich mich an diesen Gedanken gewöhnt. Glaube das zumindest.


Aber wo fährt der gute Mann. Hinter seinem holden Weib. Dann Überholmanöver und Beschleunigung und die Gute steht im Wind und der Gatte ist von dannen geprescht. Ich werde immer langsamer. Soll er doch alleine wohin auch immer fahren. Irgendwann dann steht H. mit fragendem Blick wartend am Straßenrand. Ich vorbei. Er hängt wieder hintendran. Nicht lange dasselbe Spiel. Überholmanöver, Beschleunigung total und weg ist er. Meine Miene wird immer säuerlicher. Soll er doch dahin fahren, wo der Pfeffer wächst. Und überhaupt: Den nicht geringen Pfings-Samstag- Verkehr mag ich auch nicht.

Ich konsultiere das Navi. Aha, hier könnte ich abbiegen und auf Schleichwegen nach San Marino radeln. In Fratte bietet sich eine Gelegenheit. Ich biege rechts ab, folge dem Sträßchen, nach 100 Metern Ende in einer Wohnsiedlung. Aber das Navi hat hier doch eine Verbindung angezeigt. Ich schaue nochmal genauer. Ach so, die Bewohner dieser kleinen Siedlung können sagen: „Ich wohne in der Emilia Romagna, mein Auto parke ich aber in den Marken“. Hahhaaaaa – die Linie, der ich gefolgt bin, ist nämlich die Provinz-Grenze. Kleinlaut fahre ich zurück. Von Hermann weit und breit keine Spur mehr. Doch da vorne wartet er schon wieder. Als ich in Sicht bin, bewegt er sein Rad wieder weiter taleinwärts. Nein, er biegt rechts ab. Mein Navi zeigt eine „Abkürzung“ nach San Marino an. Das ist eine gute Idee – weg vom Autoverkehr! Aus den Augenwinkeln sehe ich Hermann hinter der nächsten Biegung verschwunden. Aber wieso das? Da kommt man nur wieder auf die Hauptstraße. Na warte! Nicht mit mir.

Hier kann ich mein missglücktes Vorhaben von vorher in die Tat umsetzen. Die ruhige Straße ist ganz nach meinem Geschmack, es geht nun zudem bergauf, nichts hasse ich mehr als kilometerlange flache Strecken. Nach den ersten Kehren nagt dann doch langsam das schlechte Gewissen. Gut, eine WhatsApp-Nachricht kann ich ja tippen, sein Handy ist eh immer aus: „I fohr über Sassofeltrio – segma ins spater!“ Weiter schraube ich mich hoch. Auf einer langen Geraden drehe ich mich immer wieder um. Wäre doch ganz schön, wenn mein Rad-Partner mir nachkäme. Was, wenn wir uns nicht mehr treffen? Verloren haben wir uns schon häufig, das sorgt für Erheiterung bei unseren Radlfreunden. Ich gucke mal auf mein Handy.

„Ondre Strecke?“ – Aha, meinen Seitensprung hat er schon entdeckt und kurz vor Sassofeltrio hat er mich dann wieder. Ich werde mal meinen Frust los. Und der Rest der Tour ist gerettet. Wunderschön geht es vorbei an San Marino nach San Leo, das wie ein Adlerhorst auf einem felsigen Hügel thront. Nach einer schönen Strecke durch die Colline geht es über den Passo San Marco und vorbei am malerischen Monte Cerignone hinunter ins Concatal und mit tollem Gegenwind zurück nach Gabicce Mare.

Tag 2: Monte Carpegna – der berüchtigte „Cippo“ (138 km/ 2300 Hm)

Il „Cippo“ di Carpegna. Lang schon auf dem Wunschzettel, aber zugegeben – etwas sorge ich mich über die vor uns liegende Tour. Sie wird lang und hat viele Höhenmeter. Werde wir vor dem Abendessen überhaupt zurück sein?
Wieder geht es ins Conca-Tal. Aber wir entschließen uns dazu nicht den schnellsten Weg nach Carpegna zu nehmen, sondern über einen Hügel durch das Valle Avellana ins Valle del Foglia abzufahren und über Mercatale und Lunano hinauf nach Carpegna zu radeln. Das war eine sehr gute Entscheidung, die Strecke ist wunderschön. Nach dem sanften Aufstieg nach Carpegna wird es dann bitterernst. Es geht auf den Monte Carpegna, einen 1415 m hohen Berg im Naturpark des Montefeltro. Die Auffahrt von Carpegna her ist unter Radsportlern weltbekannt unter dem Namen „Il Cippo della Carpegna“.

Der Hintergrund: Die Strecke war das Lieblingstrainingsrevier von Marco Pantani Il cielo – der Himmel- des „pirata“. Die ersten beiden Kilometer haben es ganz schön in sich: Die Steigung auf dem Navi pendelt zwischen 16 und 20 % an. Dann wird es milder, es geht in zahllosen Serpentinen durch wunderbaren Laubwald nach oben. Auf dem höchsten Punkt kommt ein Brunnen mit klarem Quellwasser zur Erfrischung ganz zurecht, bevor wir uns auf der anderen Bergseite in die Tiefe stürzen. Und von Carpegna dann geht es nun durch das Conca-Tal in Sause-Fahrt zurück ans Meer.

Und ich freue mich schon auf den nächsten Besuch in Gabicce Mare. Dann wird das Gravel-Bike mitkommen. Susi und Wolfgang sei Dank, die uns den Mund wässerig gemacht haben.

Müsliriegel

Müsliriegel

Gabi Winck
Anstatt der Riegel, die es um viel Geld zu kaufen gibt, hier eine gesunde Alternative. Die Zutaten sind ein Vorschlag. Man kann sie nach Belieben austauschen oder ergänzen. Ich gebe z.B. auch klein geschnittene Trockenfrüchte dazu (Datteln, Feigen, Marillen, Zwetschgen, Kokosflocken, …)
Zubereitungszeit 1 Stunde
Auskühlen 10 Stunden
Gesamtzeit 1 Stunde
Gericht Kleinigkeit
Portionen 1 Blech

Kochutensilien

  • Topf
  • Backblech

Zutaten
  

  • 4 Tassen Haferflocken oder Buchweizenflocken oder auch andere
  • 1 Tasse Sonnenblumenkerne
  • 3/4 Tasse Sesam
  • 1 Tasse Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse nach belieben
  • 1 Tasse Honig
  • 1/2 Tasse Kokosfett geht auch jedes neutrale Öl
  • 1 EL Zimt
  • 1 Prise Salz wer will

Anleitungen
 

  • Honig und Fett in einem Topf heiß werden lassen.
  • Die restlichen Zutaten dazugeben und gut umrühren.
  • Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Müslimasse darauf verteilen. Gut andrücken.
  • Bei 110°C etwa 1 Stunde lang trocknen lassen, bis die Ränder eine ganz leichte goldbraune Farbe annehmen.
  • Wichtig: Da das ganze nun noch etwas bröckelig ist, die Geduld aufbringen und die Masse einige Stunden (am besten über Nacht) auskühlen lassen.

Notizen

Die Riegel luftdicht und trocken aufbewahren.
Keyword müsliriegel

Zum Eisessen nach Genua – 400km Rando Carlo Galetti

Brevet Carlo Galetti der Ciclisti Corsichesi resoconto in italiano
390 km/ 2900Hm

Die Fahrt war für uns ein willkommenes Schlupfloch dar, den Covid-19-Reisebeschränkungen zu entfliehen – also auf nach Mailand. Hier der Track auf Strava.

Mein Mini-Video:

Die Randonnée hatten wir schon vor einigen Jahren einmal gemacht, allerdings könnte von Interesse sein, dass wir dieses Mal am Morgen starten, während wir damals kurz vor der Abenddämmerung losgeradelt waren. Um 6 Uhr morgen steigen wir auf unser Bike nach Frühstück im Café Christian im Örtchen Zibido San Giacomo. Der Veranstalter Luciano ist vor Ort und schickt uns auf die Strecke. Auch andere Radfahrer sind schon vor Ort, mit Minimalausrüstung. Mein Bike hingegen ist bepackt, als würde ich heute schon zum Nordkap aufbrechen.

Die Po-Ebene durchqueren wir auf einem schön angelegten Radweg entlang von Kanälen und auf Nebenstraßen. Es geht flach dahin, voraussichtlich für etwa 100 Kilometer. Ich schaue, dass mein Puls nieder bleibt, dass ich zumindest im Flachen den Maximalpuls von 155 nicht überschreite. Aber leicht fällt mir das nicht, immer wieder äuge ich misstrauisch auf meine Garmin. Warum das schlechte Gewissen nagt, ist hier nachzulesen. Nach der ersten Kontrollstelle bei Bereguardo, neu ist die Verwendung der App Icron, mit der die Kontrolldurchgänge via QR-Code belegt werden, tauchen wir ein in den Naturpark des Ticino. Der Fluss wird hier auf einem Ponte delle Barche überquert, auf einer Pontonbrücke. Mit der GoPro in der einen Hand und mit nur einer am Lenker sind die wackeligen Planken eine Herausforderung, lose Bretter, Löcher, ein kantiges Metallband.

 Zwei, drei Schreckensausrufe … sollte für mich schon hier -nach etwa 80 Kilometern – die Fahrt zu Ende sein? „Gabi, du spinnst wohl!“, raunt mir eine Stimme zu und dasselbe lese ich aus den Blicken Hermanns, als ich auf der anderen Seite ankomme – heil … Weiter durch die Felder der Po-Ebene und über ebendiesen Fluss. Bald wird es hügelig und der Anstieg nach Carpeneto, dem zweiten Kontrollpunkt, bringt knackige 12% auf den Tacho. Nach einer rasanten Abfahrt und dann geht es dann entlang des Flusstales des Torrente Erre. Die Steigung ist meist moderat. Italienische Ciclisti nennen das einen falso piano, eine falsche Ebene. Die Gegend wird immer rauer, von saftigem Laubwald gelangen wir durch Buschwald bis zu felsigem Gelände beim Übergang nach Ligurien. Angelangt bei einigen Festungsanlagen, erinnere ich mich, dass wir hier letztes Mal noch im Dunkeln waren. Ich freue mich schon, bei der Abfahrt das erste mal einen Blick auf das Meer zu erhaschen, zu lange waren wir durch Covid-19 verhindert die „Welt“ mit ihren Schönheiten zu sehen.

Als ich in der Ferne ein riesiges Frachschiff erspähen kann, läuft mir ein Prickeln über den Rücken. Und endlich sind wir dann unten. Ach, wie schön ist das tiefe Azur des Meeres. Von fast Einsamkeit der letzten Stunden tauchen wir ein in einen bunten Rummel. An den Stränden ist ganz schön was los. Und auch der Autoverkehr ist äußerst lebhaft. Das liebe ich weniger. Aber die 30 Kilometer bis Genua werde ich wohl überleben. Ablenkung bietet die Schönheit der Küste und die Ausblicke auf kleine Buchten wechselnd mit bevölkerten Stränden und immer das wunderbare Blau.

Unterwegs gönnen wir uns eine kurze Pause. Ich bewache die Räder, Hermann besorgt fabelhafte Focaccia. Hatte ich bei einer der vergangenen Fahrten seine Einkäufe mal bemängelt mit „viel zu viel, wer soll das denn essen?“, so stand ich hier fast hungrig wieder aufs Rad. Selber schuld …  Auch Wasser hatten wir dringend gebraucht. Der Wassereinkauf sorgt für Beinduschen durch Sprühregen in regelmäßigen Abständen – sehr angenehm … Ja, ja, wenn Männer zum Einkaufen geschickt werde … aber wir Frauen dürfen mit Kritik hinterm Berg halten, wir sollten eigentlich froh sein …  bekomme ich durch die Blume mitgeteilt. Kritik nagt am Selbstvertrauen 😊. Klammer auf – ich hätte statt acqua minerale frizzante besser stilles gekauft – Klammer zu.

Bei Genua wird der Verkehr immer dichter, ich bin froh, dass wir nun wieder gegen Norden abbiegen können. Eine Gänsehaut überläuft mich, als vor uns eine hohe schlanke weiße Brücke erscheint: Ponte San-Giorgio, anstelle der 2018 eingestürzten Morandi-Autobahnbrücke. Eine Weile berührt mich die Erinnerung und lenkt mich von den finde ich wenig schönen Industrievororten Genuas ab. Bald ist Pontedecimo erreicht, der dritte Kontrollpunkt, hier laben wir uns mit Eis und frisch gepresstem Orangensaft. Und nun steht die nächste Steigung an: der Passo Giovo. Langsam gurke ich in der nun nachmittäglichen Hitze die Serpentinenstraße aufwärts. Irgendwann schließt Salvatore auf und mit Quatschen ist der Kulminationspunkt bald erreicht. Nun geht es nur noch abwärts, tendenziell, wie ich feststellen muss.

Vor der Dämmerung stärken wir uns nochmal mit Tost. Dann fahren wir in die Nacht hinein. Hatte ich die vergangene Nacht wieder mal grottenschlecht geschlafen, so sorgte ich mich schon auf die anstehenden 100 finalen Kilometer. Ich hatte zwar meinen Biwacksack mit, aber es wird schon recht kühl und es sind ja nur noch so wenige Kilometer. Ich rechne mir das durch, bis halb zwei sollten wir zurück sein. Schlusszeit wäre 27 Stunden insgesamt, also eine mehrstündige Schlafpause wäre schon drin … Nur noch flach dahin fahren und nichts Ablenkendes zu sehen ist hart, besonders, wenn frau schon 15 – 16 Stunden in den Beinen hat. Gegen Mitternacht übereilt mich die Müdigkeit. Kurz vor Pavia, biege ich scharf ein und steuere einen kleinen Park mit Bänken an. Ich sage Hermann, mir würden fast die Augen zufallen, ich bräuchte eine kurze Pause. Obwohl ich alles anziehe, friere ich innerhalb Minuten fürchterlich, verstärkt durch die kalte Steinbank und so geht es weiter durch die Nacht. Mein Blick heftet sich alle paar Minuten auf das Navi. Die Kilometer scheinen sich kaugummiartig in die Länge zu ziehen. Mein Puls überschreitet zum Glück kaum die Grenze zu „moderat“ – dafür ist die Geschwindigkeit gar nicht so schlecht. Ich rechne und rechne und überliste mein Gehirn der Müdigkeit nachzugeben.

Und irgendwann sind nur noch 10 Kilometer übrig. Und jetzt bin ich wieder richtig wach … super – nur noch die paar Meter. Und dann sind wir endlich da. Kein Mensch weit und breit. Schnell den QR-Code gescannt und ab in die Federn. Ich bin stolz es wieder geschafft zu haben, denn 19h fast nonstop auf dem Rad und kein Schlaf ist nicht so meins, aber auf einer so „kurzen“ Randonnée eine Schlafpause machen ist halt auch unüblich. Da kommen mir die 600 km eher entgegen, da dort für mich eine Schlafpause drin sein muss. Aber die nächste 400er wartet schon – die Edelweiß von Sport Verona.

Verona Gravel 200 oder der Anfang der Vernunft

italiano

War ich vor ein paar Tagen noch völlig geknickt hinsichtlich der Aussicht, dass ich in „Sport-Pension“ gehen muss und mir ein neues Hobby, sprich Häkeln, suchen sollte, so gibt es doch Lichtblicke. Kurz: ich werde vernünftiger, sprich langsamer unterwegs sein müsse – aber unterwegs … Weiterlesen: ans Ende scrollen.

Zunächst ein Mini-Video

Noch nie habe ich mich so gefreut auf ein vergleichsweise „kurzes“ Rad-Event. Verona Gravel 200. Das auch, weil wir den Corona-Beschränkungen legal entgehen durften und am Gardasee Rad fahren durften. Verona Gravel bietet vier Streckenlängen: 100, 200, 260 oder 460. Hätte ich noch vor zwei Wochen gesagt: „Klaro – 460“, nun aber anbetracht der Tatsachen schwanke ich zwischen 100 und 200. Hermann zeigt sich solidarisch.

Montorio Veronese. Ich habe kaum geschlafen. Um 7:00 gehen wir auf die Strecke. Die Startzeit ist frei wählbar, um Ansammlungen zu vermeiden. Der Tag verspricht wunderbar zu werden. Endlich wieder mal auf zwei Rädern und 200 km sind ja verhältnismäßig wenig … Denken wir … noch …
strava GPX

Verona Gravel. Und das spüren wir schon nach den ersten Kilometern: Es geht ins Gelände und wir dürfen uns freuen über viele Schotterwege und Trails. Schon auf den ersten Kilometern zweifle ich, ob mein Gravel-Bike wohl die richtige Wahl ist – aber mein MTB steht zuhause. Es geht auf und ab und oft auch sehr technisch, so dass auch auf plattebenen Strecken mein Puls in die Höhe geht. Das war so nicht geplant. Ich versuche mich zu bremsen. Schnell ist jedenfalls was anderes.

Nach 50 Kilometern ist es klar: wenn wir so langsam weiterfahren, dann schaffen wir es nie und nimmer bis zum Dunkelwerden wieder zurück zu sein. Und ich Dummkopf habe meine Frontbeleuchtung am Morgen wieder ausgepackt, als mein Göttergatte meinte: „Was wirst du eine Lampe mitnehmen … 200km … da sind wir doch locker gegen 17 Uhr wieder zurück!“ Also Lampe raus. Das Rücklicht kam aber mit und ich habe eine kleine Lampe am Helm, Hermann aber nicht.

Es geht über gröbstes Kopfsteinpflaster, durch Weinberge, hoch und runter, einige Kilometer auf einem schmalen Pfad direkt am Etschufer, durch Brennesseln als Feind der Waden, Rankenpflanzen, die darauf warten sich durch einen Radreifen zu bohren. Wie froh bin ich über meine schlauchlosen Reifen.

Kurz vor der ersten Kontrollstelle in Garda am See, stellt Hermann fest, dass mit seiner Schaltung etwas nicht in Ordnung ist. Kurz darauf steht es fest: Schaltkabelbruch. Er hat nur noch zwei Gänge. Provisorische Reparatur mit einem Kabelbinder. Das hatte er ja schon geübt *lach*, nämlich bei der London-Edinburgh-London und beim Superrandonnée Ötztal-Rundfahrt. Bis Garda, nein bis Peschiera, muss das halten, Schiebepassage bei jedem Anstieg inbegriffen. Die Zeit läuft. Hermann denkt schon dran auf die 100-Kilometer-Strecke zu wechseln. Und hier passiert es das erste Mal – ich verliere meinen Mann. Ich quatsche mit Marina. Wo ist Hermann? Vor oder hinter mir? Keine Ahnung. Bei der Kontrollstelle in Garda kein Hermann in Sicht. Ich fahre weiter. Dann der Anruf: Hermann hatte etwa 20 Minuten auf MICH gewartet … aber nicht an der Kontrollstelle, sondern fälschlicherweise ein paar Hundert Meter vorher, wo ein duzend Radfahrer beisammenstanden an einem Radverleih, in der Meinung hier sei der Kontrollpunkt. Vielleicht sollte man die Carta da Viaggio doch lesen …

In Peschiera holt mein Begleiter mich dann wieder ein und hat Glück, im Bike-Shop, der zweiten Kontrollstelle, wird der Schaden repariert. Ich fahre schon mal vor. Es geht nun sehr schön durch die Moränenhügel südlich des Gardasees, zum Glück ist die Streckenführung nicht mehr ganz so technisch. Dafür wird es geschichtsträchtig: Vorbei an Schauplätzen des italienischen Risorgimento, am Torre di San Martino della Battaglia und Solferino. Kurz vor der dritten Kontrollstelle werde ich von Hermann eingeholt. Die Hälfte des Weges ist erreicht, wir sind seit etwa 6 Stunden ohne Pause unterwegs. Meine Hochrechnung ergibt nun eine Ankunft vor Sonnenuntergang. So gehe ich nach Eis und Orangensaft gelassen auf den Rückweg. Der nächste Schock. Ich rechnete mit 180 Kilometern, das hatte ich irgendwo gelesen, Hermann klärte mich auf, dass es genau 200 seien. Meine Berechnungen stehen also wieder auf wackeligen Beinen und meine Sorgen nehmen bei jeder Gravel-Passage zu. Und derer sind ziemlich viele. Freue ich mich über ein paar Kilometer auf glattem Asphalt, geht es schon wieder scharf ab und über Pfade oder löchrige Schotterpisten, in deren lockeren Belag sich die schmalen Reifen haltlos bohren. Nicht selten laufe ich Gefahr, dass mein Carbon-Esel mich abwirft.

Dachte ich, dass es von Peschiera zurück nach Verona sicher einfacher wird, so täuschte ich mir gewaltig. Felder, schmale Waldwege, dann am Canale Biffis entlang, aber nein, nicht auf dem Radweg, sondern auf einem Pfad auf der gegenüberliegenden Seite. Giorgio Murari, alias Musseu hat sich da schon was Besonderes einfallen lassen. Gegen Ende geht es vorbei an berühmten Bauwerken Veronas. Dann müssen wir uns noch durch verkehrsreiche Veroneser Straßen quälen. Und hier passiert es das nächste Mal: Ich verliere meinen Hermann. Und das natürlich wieder mal, weil frau nicht selten ihren eigenen Kopf durchsetzen will und eigene Vorstellungen der Überquerung der vielbefahrenen Kreuzung hegt. Nun ist er weg, der Hermann … er wartet irgendwo auf mich, während ich schon über alle Berge bin. Das Happy End … wir finden uns wieder und gemeinsam geht es Richtung Ziel – zum Finale …

Die letzten Kilometer verlaufen sehr schön über den Percorso della Salute, auf einem Damm zwischen zwei antiken Kanälen. Und wer wissen möchte, ob wir es vor Einbruch der Dunkelheit ins Ziel geschafft haben: Ja, wir haben! Der Sonnenuntergang spielte sich in der Fossa Murara aus dem 16. Jahrhundert kurz vor Montorio Veronese.

Mit zwölfeinhalb Stunden (reine Fahrzeit 11:23h) neigt sich ein langer Tag nun seinem Ende zu. Dachte ich schon: „Mensch, wie langsam waren wir denn!“, so bin ich mit unserer Zeit sehr zufrieden, auch weil Giorgio irgendwo gepostet hatte, dass es nicht leicht ist, bei diesem Streckenverlauf unter 12 Stunden zu bleiben.

Rückwirkend muss ich sagen, so ein Gravel-Brevet ist DAS, was mir Spaß macht. Man taucht wirklich ein in die Natur, es ist fast wie Wandern, aber auf zwei Rädern. Die 200er-Strecke ist einfach klasse. Dachte ich, dass ich die Gegend schon ganz gut kenne, belehrte mich die Fahrt eines Besseren. Es ist ein sehr abwechslungsreicher wunderschöner Rundkurs fernab der Hauptverkehrswege.

Zufrieden mit 200 Kilometern? Und so kam es …

Postscriptum nun mal vorangesetzt: ein Jahr danach
Visite bei einem anderen Kardiologen. Der sieht das ganz anders. Ich darf alles machen, was mir Spaß macht. Auch die Sportmedizinerin gibt mir ihr OK!!! Die Welt schaut wieder ganz anders aus …

So war es ein Jahr zuvor: Schock bei der jährlichen Sport-Visite . Nach dem Ergometer-Test machte mein Herz einen Stolperer (Extrasystole). Das sollte abgeklärt werden. Der Herzultraschall ergab eine Insuffizienz der Mitralklappe. Fraglich, ob ich die Tauglichkeitsbescheinigung überhaupt noch bekommen werde. Bekomme ich für das kommende Jahr, aber gleichzeitig wurde mir doch „sehr ans Herz gelegt“, gewisse Sportarten mit einer hohen Belastung nicht mehr zu machen. Vergleichbar war das unvermutete Ergebnis, wie wenn ein Sportwagen in Sekundenschnelle von 250 auf 50 km/h gebremst wird. Ich fühlte mich, als würde ich mich x-mal überschlagen und mit Totalschaden im Straßengraben liegenbleiben.
Inzwischen sage ich mir, dieses Schicksal ist im Vergleich zu dem anderer unbedeutend, aber warum ICH? Inzwischen habe ich mich mit dem Gedanken zwar nicht angefreundet, aber nehme es hin.  Glück habe ich ja im Moment, dass ich noch Sport machen kann und das noch lange, wenn es in vernünftigem Rahmen bleibt. Geplatzt ist zwar der Traum mich nochmal für den Ironman Hawaii zu qualifizieren oder für X-Terra-WM auf Maui … ABER: wie viele wunderbare Erlebnisse bei traumhaften Events hatte ich in den vergangenen Jahren schon … UND … Radfahren geht ja noch … ich werde halt langsamer unterwegs sein … und Radeln ist meine Zukunftsvision, wenn ich vernünftig bin.  Ich habe jedoch erfahren können, wie schnell Träume wie Seifenblasen zerplatzen können …

Verrückte Corona-Welt

Geht’s noch? 250€ Strafe (nicht ich), weil mit Rad und Skiern unterwegs zum Ausgangspunkt einer Skitour. Begründung? In den Covid-Bestimmungen ist die „attivitá sportiva“ (Einzahl) erlaubt, also Rad ODER Skier … und nicht „attivitá sportive“ (Plural) Rad UND Skier … Wir verrückt ist denn diese (Corona)- Welt???

Ich habe mich also heute daran gehalten und bin mit dem Auto innerhalb der Gemeinde zum Ausgangspunkt des Skiaufstieges gefahren. Ehrlich gesagt war ich heute auch heilfroh, dass mir die Entscheidung abgenommen wurde nach den vergangenen beiden radkilometerintensiven Tagen:

  • Kalterer-See-Runde (125km) strava
  • Brixen-Terlan, Mölten, Hafling und von Meran wieder zurück nachhause (169km/2100Hm). strava

Mondo pazzo: 250€ di multa (non io), perché con bici e sci in strada per una gita scialpinistica. Motivo? Nel regolamento Covid è permessa l’attivitá sportiva (singolare), quindi bici O sci … e non attivitá sportive (plurale) bici E sci … Quanto è pazzo questo mondo Corona????

Così mi sono attenuto oggi e sono andato in automobile al punto di partenza della salita sci. Onestamente, ero contenta che la decisione è stata presa da me dopo gli ultimi due giorni di gran chilometraggio in bici:

  • Giro del Lago di Caldaro (da Bressanone)
  • Bressanone-Terlano-Moltena-Avelengo-Merano e a casa (169km/ 2100m disl.)

Lockdown- Sport am Wochenende

Viel darf frau im Moment nicht … aber zumindest darf sie von der Haustüre weg innerhalb der Provinz (fast) überall hin. Voraussetzung: zu Fuß oder mit dem Rad.

Also am Wochenende Carbon-Ross gesattelt und los geht’s …

Freitag:
„Feierabend“, was nun? Explorer*in (???)-Tour Gitschberg?
Mit MTB (= nix E-bike) losgezogen, Skier auf Rucksack geschnallt … Ich darf – soviel habe ich verstanden die Gemeindegrenzen überschreiten zu Fuß oder mit dem Rad. Da es in Brixen anscheinend einige Fälle der Südafrikanischen Corona-Variante gibt, tue ich heute gut dran, den momentanen Freiraum zu nutzen. Durch die Gemeinde Vahrn ungeschoren durch. Habe mich auf Schleichwegen durch den Schabser Wald Richtung Mühlbach bewegt.
Auf einmal sehe ich sie … Sie? Zwei Carabinieri-Beamte, bewaffnet (!!!!) hinter ihrem Auto … genau an der Gemeindegrenze Schabs-Mühlbach. Was machen die denn? Durchfahrende kontrollieren … Au weia … und jetzt? Gabi wird nun wohl zurückgeschickt werden, mit oder ohne Strafe? Das ist hier die Frage. Ich halte an. Etwas umständlich … denn die Skier verhaken sich am Hinterrad und katapultieren mich vor …

Die beiden Ordnungshüter schauen mich fragend an … Kleinlaut stottere ich: „Posso passare?“ Kann ich durch? Weiter fragende Blicke. Hmmhmmm, was jetzt? Einer der beiden dreht sich nach links, macht einen Schritt neben den Streifenwagen und guckt … Wendet sich mir wieder zu: „Si!“ Verdattert drücke ich mich hochbeladen zwischen Auto und Mauer vorbei – und versuche mit Stöcken, Skiern und Skischuhen hinten drauf möglichst elegant wieder auf mein MTB zu klettern. Kopfschüttelnd ziehe ich flott von dannen, bevor die beiden Carabinieri es sich womöglich noch anders überlegen. Dann die Erleuchtung: Meine Frage, ab ich durch darf (ich dachte dabei an die rechtliche Seite) hatten die beiden wohl eher logistisch verstanden, das heißt, ob ich mich wohl durch die Lücke Mauer/ Auto quetschen kann – meine Länge und Breite näherten sich so ziemlich aneinander an … mit den auskragenden Skischuhen an den Seiten.
Geschafft, nun liegt noch der Anstieg nach Meransen vor mir. Mit dem schweren Gewicht auf den Schultern, naja, werde es wohl überleben. Aber es geht nicht grad leicht, vielleicht hätte ich was frühstücken sollen und die Mittagszeit ist auch schon vorbei … Und vielleicht ist ein solches Unternehmen mit Intervallfasten auch nicht unbedingt kompatibel. Das Brötchen auf dem Gipfel war auf jeden Fall das beste seit langer Zeit …
Und die Abfahrt auf gewalzter menschenleerer Piste – ein Vergnügen!!!
Am Ende des Tages: 52 km/ 2250 Hm

Samstag:
Kalterer See Runde, wieder mal – mit meinem Göttergatten. Im Bozner Unterland tummeln sich geschätzte Millionen Radfaher*innen. Viele mutig schon in Kurz-Kurz. Brrrrrr! Ich im Zwiebelschalen-Look bin noch eher winterlich gekleidet. Die ersten Blümchen lugen schon aus dem Boden, der See liegt ruhig da – traumhaft schön.
Am Ende der Tour haben wir 125km auf dem Tacho.


Sonntag:
Und weil es am Freitag (Gitschberg) so schön war, unternehme ich dieselbe Tour nochmal (diesmal mit meinem Göttergatten). Und diesmal nach ausgiebigem Frühstück und ohne Zwischenfälle an den Gemeindegrenzen. Diesmal tummeln sich einige mehr Leute am Gitschberg, aber alles Einheimische aus der nächsten Umgebung. Denn so Verrückte finden sich nur selten – nicht wenigen blieb der Mund offen stehen, als wir hochbepackt vorbei radelten …

Carpe Diem: Toscana on Bike

Carpe Diem im Herzen der Toskana

„Moansch schun? Mogsch a wian …“ Gefühlt ganz Südtirol hat sich in den ersten Novembertagen hierher gerettet, HIER das heißt nach Bagno Vignoni im Herzen der Toskana und GERETTET, weil auf der Flucht vor der drohenden Covid-Verbots-Welle. Auch wir sind hier, um noch ein paar letzte freie Rad- oder Wandertage in den wunderschönen Hügeln zu verbringen, der toskanischen Küche zu frönen mit einem guten „Glasl“  – Carpe diem eben …, wer weiß, was die nächste Zukunft uns bringt in diesem seltsamen Jahr 2020.

Das sind unsere 5 Touren:

1 Brunello Gravel (Castiglione d’Orcia – Castelnuovo dell’Abate – Abbazia Sant‘ Antimo – Sant‘ Angelo in Colle – Montalcino-Torrenieri – San Quirico d‘Orcia      (72 km/ 1900 Hm)

2 Lago di Chiusi & Lago di Trasimeno  (109 km/ 1600 Hm)

3 Gravelliamo: Pienza – Monticchiello – Castiglione d’Orcia (68 km/ 1300 Hm)

4 Umrundung des Monte Amiata   (Campiglia d’Orcia, Abbadia San Salvatore, Piancastagnaio, Seggiano) (80 km/ 1700 Hm)

5 Städte-Runde San Quirico d’Orcia – Pienza – Petroio – Montepulciano – Monticchiello (62 km/ 1350 Hm)

(weitere Touren hier)

Erst einige Wochen ist es her, dass wir genau hier vorbei geradelt sind beim Tuscany-Trail und beschlossen haben bald wiederzukommen zum Genuss-Radeln.
Wir „retten“ uns ins Adler SPA RESORT Thermae, auch im Nachbarhotel Hotel Posta Marcucci logierten mehrere Bekannte.

Welch ein Genuss bei Morgengrauen meine Freibad-Bahnen zu ziehen, vor einem superleckeren Frühstück. Fast schon schäme ich mich dort, die ich unzählige Weck-Gläschen mit Obst, Müsli, Ricotta, Marmeladen, Honig, hausgemachtem Brot vor mir auftürme, ja, ein weichgekochtes Ei muss es auch noch sein und wie wäre es noch mit einem Crêpe? Und mit frisch gepresstem Gemüsesaft und einer Orangen-Spremuta? Und nochmal Obst und … beim x-ten Mal voll beladen zurück vom Buffett schlage ich verschämt die Augen nieder, glaube aber die Blicke derer zu spüren, die sich mit einem Cappuccino und eine Brioche zufriedengeben. Energie tanken, rechtfertige ich mich, ist das Um und Auf, um für das Auskundschaften der näheren und ferneren (und sehr fernen) Umgebung auf unseren Karbon-Gravel-Flitzern gerüstet zu sein.
Eigentlich hätte man auch gut mal einen Tag in den Thermen bleiben können, es wäre einem nicht langweilig geworden, verschiedenste Fitness-Veranstaltungen, von TRX über Athletik, Yoga, Stretching, … für jeden ist was dabei. Verlockend auch die E-Bikes, die zum Verleih warteten … Hermann „verbot“ mir eine Probefahrt, da ich dann mit meinen Drahteseln wohl nicht mehr zufrieden sei.
Zurück vom ausgiebigen Radeln locken die wunderschöne Saunalandschaft und nochmal der Außenpool. Wer weiß, wann das zuhause wieder möglich sein wird. Ich verschiebe deshalb auch wirklich gar nichts auf den nächsten Tag. Zum Tagesausklang lassen wir uns mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. Zu schnell verfliegen die Toskana-Tage und mit weinendem Auge sehen wir dem Abschied von diesem traumhaften Ort entgegen.  

Und weil es so schön ist, beschließen wir zu verlängern, was mir allerdings eine halbe schlaflose Nacht beschert, nicht ganz einen Tausender soll der Tages-Spaß zu zweit nämlich kosten. Wie das? Ist da etwa die Konsumation in Bar und Spa der gesamten Woche schon mit drin? Leider nein, informiert uns die Dame an der Rezeption am nächsten Tag, aber verrechnet habe sich die Kollegin schon … Oh, oh, wären wir die gerade anreisenden „dicke“ Prosche- und Lamborghini-Fahrer, wäre uns das vielleicht nicht mal aufgefallen …
Ich will mich noch nicht trennen von dem wunderbaren Ort, dann ist die Abreise aber doch da … in den Augen des Zimmermädchens mache ich mich wahrscheinlich zur Zechprellerin. Ich wünschte nämlich die Flasche „Acqua della Toscana“ als Erfrischung für unterwegs, bei der Schlüsselkartenabgabe meint die Dame , diese koste aber was. Fast schon wollte ich eine spitze Bemerkung machen, die Dame war nämlich die geschäftstüchtige von einst, aber auf Italienisch gelingt mit Ironie oder Sarkasmus leider nicht so gut.  Der Geldbeutel ist schon in der Garage und mir der Hin- und Rückweg zu umständlich und so steht die Flasche wohl heute noch auf dem Rezeptions-Tresen …

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