Frau + Karbon = Randonneur(in) - aber nicht nur ...

Kategorie: Gravel-Bike (Seite 2 von 2)

Verona Gravel 200 oder der Anfang der Vernunft

italiano

War ich vor ein paar Tagen noch völlig geknickt hinsichtlich der Aussicht, dass ich in „Sport-Pension“ gehen muss und mir ein neues Hobby, sprich Häkeln, suchen sollte, so gibt es doch Lichtblicke. Kurz: ich werde vernünftiger, sprich langsamer unterwegs sein müsse – aber unterwegs … Weiterlesen: ans Ende scrollen.

Zunächst ein Mini-Video

Noch nie habe ich mich so gefreut auf ein vergleichsweise „kurzes“ Rad-Event. Verona Gravel 200. Das auch, weil wir den Corona-Beschränkungen legal entgehen durften und am Gardasee Rad fahren durften. Verona Gravel bietet vier Streckenlängen: 100, 200, 260 oder 460. Hätte ich noch vor zwei Wochen gesagt: „Klaro – 460“, nun aber anbetracht der Tatsachen schwanke ich zwischen 100 und 200. Hermann zeigt sich solidarisch.

Montorio Veronese. Ich habe kaum geschlafen. Um 7:00 gehen wir auf die Strecke. Die Startzeit ist frei wählbar, um Ansammlungen zu vermeiden. Der Tag verspricht wunderbar zu werden. Endlich wieder mal auf zwei Rädern und 200 km sind ja verhältnismäßig wenig … Denken wir … noch …
strava GPX

Verona Gravel. Und das spüren wir schon nach den ersten Kilometern: Es geht ins Gelände und wir dürfen uns freuen über viele Schotterwege und Trails. Schon auf den ersten Kilometern zweifle ich, ob mein Gravel-Bike wohl die richtige Wahl ist – aber mein MTB steht zuhause. Es geht auf und ab und oft auch sehr technisch, so dass auch auf plattebenen Strecken mein Puls in die Höhe geht. Das war so nicht geplant. Ich versuche mich zu bremsen. Schnell ist jedenfalls was anderes.

Nach 50 Kilometern ist es klar: wenn wir so langsam weiterfahren, dann schaffen wir es nie und nimmer bis zum Dunkelwerden wieder zurück zu sein. Und ich Dummkopf habe meine Frontbeleuchtung am Morgen wieder ausgepackt, als mein Göttergatte meinte: „Was wirst du eine Lampe mitnehmen … 200km … da sind wir doch locker gegen 17 Uhr wieder zurück!“ Also Lampe raus. Das Rücklicht kam aber mit und ich habe eine kleine Lampe am Helm, Hermann aber nicht.

Es geht über gröbstes Kopfsteinpflaster, durch Weinberge, hoch und runter, einige Kilometer auf einem schmalen Pfad direkt am Etschufer, durch Brennesseln als Feind der Waden, Rankenpflanzen, die darauf warten sich durch einen Radreifen zu bohren. Wie froh bin ich über meine schlauchlosen Reifen.

Kurz vor der ersten Kontrollstelle in Garda am See, stellt Hermann fest, dass mit seiner Schaltung etwas nicht in Ordnung ist. Kurz darauf steht es fest: Schaltkabelbruch. Er hat nur noch zwei Gänge. Provisorische Reparatur mit einem Kabelbinder. Das hatte er ja schon geübt *lach*, nämlich bei der London-Edinburgh-London und beim Superrandonnée Ötztal-Rundfahrt. Bis Garda, nein bis Peschiera, muss das halten, Schiebepassage bei jedem Anstieg inbegriffen. Die Zeit läuft. Hermann denkt schon dran auf die 100-Kilometer-Strecke zu wechseln. Und hier passiert es das erste Mal – ich verliere meinen Mann. Ich quatsche mit Marina. Wo ist Hermann? Vor oder hinter mir? Keine Ahnung. Bei der Kontrollstelle in Garda kein Hermann in Sicht. Ich fahre weiter. Dann der Anruf: Hermann hatte etwa 20 Minuten auf MICH gewartet … aber nicht an der Kontrollstelle, sondern fälschlicherweise ein paar Hundert Meter vorher, wo ein duzend Radfahrer beisammenstanden an einem Radverleih, in der Meinung hier sei der Kontrollpunkt. Vielleicht sollte man die Carta da Viaggio doch lesen …

In Peschiera holt mein Begleiter mich dann wieder ein und hat Glück, im Bike-Shop, der zweiten Kontrollstelle, wird der Schaden repariert. Ich fahre schon mal vor. Es geht nun sehr schön durch die Moränenhügel südlich des Gardasees, zum Glück ist die Streckenführung nicht mehr ganz so technisch. Dafür wird es geschichtsträchtig: Vorbei an Schauplätzen des italienischen Risorgimento, am Torre di San Martino della Battaglia und Solferino. Kurz vor der dritten Kontrollstelle werde ich von Hermann eingeholt. Die Hälfte des Weges ist erreicht, wir sind seit etwa 6 Stunden ohne Pause unterwegs. Meine Hochrechnung ergibt nun eine Ankunft vor Sonnenuntergang. So gehe ich nach Eis und Orangensaft gelassen auf den Rückweg. Der nächste Schock. Ich rechnete mit 180 Kilometern, das hatte ich irgendwo gelesen, Hermann klärte mich auf, dass es genau 200 seien. Meine Berechnungen stehen also wieder auf wackeligen Beinen und meine Sorgen nehmen bei jeder Gravel-Passage zu. Und derer sind ziemlich viele. Freue ich mich über ein paar Kilometer auf glattem Asphalt, geht es schon wieder scharf ab und über Pfade oder löchrige Schotterpisten, in deren lockeren Belag sich die schmalen Reifen haltlos bohren. Nicht selten laufe ich Gefahr, dass mein Carbon-Esel mich abwirft.

Dachte ich, dass es von Peschiera zurück nach Verona sicher einfacher wird, so täuschte ich mir gewaltig. Felder, schmale Waldwege, dann am Canale Biffis entlang, aber nein, nicht auf dem Radweg, sondern auf einem Pfad auf der gegenüberliegenden Seite. Giorgio Murari, alias Musseu hat sich da schon was Besonderes einfallen lassen. Gegen Ende geht es vorbei an berühmten Bauwerken Veronas. Dann müssen wir uns noch durch verkehrsreiche Veroneser Straßen quälen. Und hier passiert es das nächste Mal: Ich verliere meinen Hermann. Und das natürlich wieder mal, weil frau nicht selten ihren eigenen Kopf durchsetzen will und eigene Vorstellungen der Überquerung der vielbefahrenen Kreuzung hegt. Nun ist er weg, der Hermann … er wartet irgendwo auf mich, während ich schon über alle Berge bin. Das Happy End … wir finden uns wieder und gemeinsam geht es Richtung Ziel – zum Finale …

Die letzten Kilometer verlaufen sehr schön über den Percorso della Salute, auf einem Damm zwischen zwei antiken Kanälen. Und wer wissen möchte, ob wir es vor Einbruch der Dunkelheit ins Ziel geschafft haben: Ja, wir haben! Der Sonnenuntergang spielte sich in der Fossa Murara aus dem 16. Jahrhundert kurz vor Montorio Veronese.

Mit zwölfeinhalb Stunden (reine Fahrzeit 11:23h) neigt sich ein langer Tag nun seinem Ende zu. Dachte ich schon: „Mensch, wie langsam waren wir denn!“, so bin ich mit unserer Zeit sehr zufrieden, auch weil Giorgio irgendwo gepostet hatte, dass es nicht leicht ist, bei diesem Streckenverlauf unter 12 Stunden zu bleiben.

Rückwirkend muss ich sagen, so ein Gravel-Brevet ist DAS, was mir Spaß macht. Man taucht wirklich ein in die Natur, es ist fast wie Wandern, aber auf zwei Rädern. Die 200er-Strecke ist einfach klasse. Dachte ich, dass ich die Gegend schon ganz gut kenne, belehrte mich die Fahrt eines Besseren. Es ist ein sehr abwechslungsreicher wunderschöner Rundkurs fernab der Hauptverkehrswege.

Zufrieden mit 200 Kilometern? Und so kam es …

Postscriptum nun mal vorangesetzt: ein Jahr danach
Visite bei einem anderen Kardiologen. Der sieht das ganz anders. Ich darf alles machen, was mir Spaß macht. Auch die Sportmedizinerin gibt mir ihr OK!!! Die Welt schaut wieder ganz anders aus …

So war es ein Jahr zuvor: Schock bei der jährlichen Sport-Visite . Nach dem Ergometer-Test machte mein Herz einen Stolperer (Extrasystole). Das sollte abgeklärt werden. Der Herzultraschall ergab eine Insuffizienz der Mitralklappe. Fraglich, ob ich die Tauglichkeitsbescheinigung überhaupt noch bekommen werde. Bekomme ich für das kommende Jahr, aber gleichzeitig wurde mir doch „sehr ans Herz gelegt“, gewisse Sportarten mit einer hohen Belastung nicht mehr zu machen. Vergleichbar war das unvermutete Ergebnis, wie wenn ein Sportwagen in Sekundenschnelle von 250 auf 50 km/h gebremst wird. Ich fühlte mich, als würde ich mich x-mal überschlagen und mit Totalschaden im Straßengraben liegenbleiben.
Inzwischen sage ich mir, dieses Schicksal ist im Vergleich zu dem anderer unbedeutend, aber warum ICH? Inzwischen habe ich mich mit dem Gedanken zwar nicht angefreundet, aber nehme es hin.  Glück habe ich ja im Moment, dass ich noch Sport machen kann und das noch lange, wenn es in vernünftigem Rahmen bleibt. Geplatzt ist zwar der Traum mich nochmal für den Ironman Hawaii zu qualifizieren oder für X-Terra-WM auf Maui … ABER: wie viele wunderbare Erlebnisse bei traumhaften Events hatte ich in den vergangenen Jahren schon … UND … Radfahren geht ja noch … ich werde halt langsamer unterwegs sein … und Radeln ist meine Zukunftsvision, wenn ich vernünftig bin.  Ich habe jedoch erfahren können, wie schnell Träume wie Seifenblasen zerplatzen können …

Carpe Diem: Toscana on Bike

Carpe Diem im Herzen der Toskana

„Moansch schun? Mogsch a wian …“ Gefühlt ganz Südtirol hat sich in den ersten Novembertagen hierher gerettet, HIER das heißt nach Bagno Vignoni im Herzen der Toskana und GERETTET, weil auf der Flucht vor der drohenden Covid-Verbots-Welle. Auch wir sind hier, um noch ein paar letzte freie Rad- oder Wandertage in den wunderschönen Hügeln zu verbringen, der toskanischen Küche zu frönen mit einem guten „Glasl“  – Carpe diem eben …, wer weiß, was die nächste Zukunft uns bringt in diesem seltsamen Jahr 2020.

Das sind unsere 5 Touren:

1 Brunello Gravel (Castiglione d’Orcia – Castelnuovo dell’Abate – Abbazia Sant‘ Antimo – Sant‘ Angelo in Colle – Montalcino-Torrenieri – San Quirico d‘Orcia      (72 km/ 1900 Hm)

2 Lago di Chiusi & Lago di Trasimeno  (109 km/ 1600 Hm)

3 Gravelliamo: Pienza – Monticchiello – Castiglione d’Orcia (68 km/ 1300 Hm)

4 Umrundung des Monte Amiata   (Campiglia d’Orcia, Abbadia San Salvatore, Piancastagnaio, Seggiano) (80 km/ 1700 Hm)

5 Städte-Runde San Quirico d’Orcia – Pienza – Petroio – Montepulciano – Monticchiello (62 km/ 1350 Hm)

(weitere Touren hier)

Erst einige Wochen ist es her, dass wir genau hier vorbei geradelt sind beim Tuscany-Trail und beschlossen haben bald wiederzukommen zum Genuss-Radeln.
Wir „retten“ uns ins Adler SPA RESORT Thermae, auch im Nachbarhotel Hotel Posta Marcucci logierten mehrere Bekannte.

Welch ein Genuss bei Morgengrauen meine Freibad-Bahnen zu ziehen, vor einem superleckeren Frühstück. Fast schon schäme ich mich dort, die ich unzählige Weck-Gläschen mit Obst, Müsli, Ricotta, Marmeladen, Honig, hausgemachtem Brot vor mir auftürme, ja, ein weichgekochtes Ei muss es auch noch sein und wie wäre es noch mit einem Crêpe? Und mit frisch gepresstem Gemüsesaft und einer Orangen-Spremuta? Und nochmal Obst und … beim x-ten Mal voll beladen zurück vom Buffett schlage ich verschämt die Augen nieder, glaube aber die Blicke derer zu spüren, die sich mit einem Cappuccino und eine Brioche zufriedengeben. Energie tanken, rechtfertige ich mich, ist das Um und Auf, um für das Auskundschaften der näheren und ferneren (und sehr fernen) Umgebung auf unseren Karbon-Gravel-Flitzern gerüstet zu sein.
Eigentlich hätte man auch gut mal einen Tag in den Thermen bleiben können, es wäre einem nicht langweilig geworden, verschiedenste Fitness-Veranstaltungen, von TRX über Athletik, Yoga, Stretching, … für jeden ist was dabei. Verlockend auch die E-Bikes, die zum Verleih warteten … Hermann „verbot“ mir eine Probefahrt, da ich dann mit meinen Drahteseln wohl nicht mehr zufrieden sei.
Zurück vom ausgiebigen Radeln locken die wunderschöne Saunalandschaft und nochmal der Außenpool. Wer weiß, wann das zuhause wieder möglich sein wird. Ich verschiebe deshalb auch wirklich gar nichts auf den nächsten Tag. Zum Tagesausklang lassen wir uns mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. Zu schnell verfliegen die Toskana-Tage und mit weinendem Auge sehen wir dem Abschied von diesem traumhaften Ort entgegen.  

Und weil es so schön ist, beschließen wir zu verlängern, was mir allerdings eine halbe schlaflose Nacht beschert, nicht ganz einen Tausender soll der Tages-Spaß zu zweit nämlich kosten. Wie das? Ist da etwa die Konsumation in Bar und Spa der gesamten Woche schon mit drin? Leider nein, informiert uns die Dame an der Rezeption am nächsten Tag, aber verrechnet habe sich die Kollegin schon … Oh, oh, wären wir die gerade anreisenden „dicke“ Prosche- und Lamborghini-Fahrer, wäre uns das vielleicht nicht mal aufgefallen …
Ich will mich noch nicht trennen von dem wunderbaren Ort, dann ist die Abreise aber doch da … in den Augen des Zimmermädchens mache ich mich wahrscheinlich zur Zechprellerin. Ich wünschte nämlich die Flasche „Acqua della Toscana“ als Erfrischung für unterwegs, bei der Schlüsselkartenabgabe meint die Dame , diese koste aber was. Fast schon wollte ich eine spitze Bemerkung machen, die Dame war nämlich die geschäftstüchtige von einst, aber auf Italienisch gelingt mit Ironie oder Sarkasmus leider nicht so gut.  Der Geldbeutel ist schon in der Garage und mir der Hin- und Rückweg zu umständlich und so steht die Flasche wohl heute noch auf dem Rezeptions-Tresen …

Schottergaudiiiiiiii

Schottergaudi? Schon im vergangenen Jahr waren wir dabei … ich eierte mit meinem Gravel-Traktor (oder besser „Trektor“*?) über die zum Teil doch recht grenzwertigen Pfade. Spaß war streckenweise wirklich was anderes … Aber frau vergisst schnell. Und weil ich Wiederholungstäterin bin, reihe ich mich nun in das Credo von André K. ein:  #schotterliebe.
(Zum Nachlesen: Karwendel-Wetterstein-Brevet 2019)
Ralph und Peter (Fahrradmanufaktur Velo-Welt) laden ein. Stützpunkt ist wieder das IQ (Innovationsquartier Murnau).
(*hahaaaaa … wer hat es enträtselt? Trektor, weil Trek Checkpoint SL 6)

Hier zuerst wieder mein Video (7 min)


Samstag 6:15 Uhr – IQ- Kantine
 Frühstück – professionell und liebevoll von Rami vorbereitet und serviert. Wir schwelgen unter anderem in traditionellen syrischen Spezialitäten. Sagenhaft lecker und lädt meine Energiereserven solchermaßen auf … sodass ich bei unserer Rückkehr am Abend fast mein gesamtes Kontingent an Power-Nahrung ungenutzt aus meinen Siebensachen am Rad packen konnte …
Ralph verspricht beim Briefing, dass die Reste vom Frühstück auf uns warten werden, zusätzlich zu einigen Six-Packs Bier … Das ist schonmal ein perfektes Lockmittel um durchzuhalten. Auch wenn wir im Vorfeld geschätzt mit unseren MTBs doch hundertpro länger unterwegs sein würden …

Start
Die gesamte Mann- und Frauschaft versammelt sich. Gleich soll es losgehen. War ich im Vorjahr „Primaballerina“ – das heißt einzige Frau, so wagen es nun knapp eine Handvoll weiblicher Wesen – also Frauenpower und die 40 Räuber so ungefähr -*grins. Dieser Exkurs trotz des Einwurfs von M.: „Wenn wir da anfangen müssen zu zählen …“ das Weitere verstand ich akustisch nicht ganz … Kurz: Wir haben das Mischungsverhältnis von normal 1:10 bei den verrückteren Sachen aufrechterhalten. Die traun sich was die Fraun … Und das ist gut so …

Vorgeplänkel – Richtung Garmisch
Einige zusätzliche Schotterpassagen sind eingebaut. Ganz nach unserem Geschmack, denn mit dem Race-Fully brettere ich darüber wie nichts. Bzw. ich muss vor Farchant auch mal schieben, wer hätte das gedacht. Eingebremst werden wir nur kurz vor Garmisch als sich uns eine Dame in den Weg stellt und fragte, was das sollte, dass sich eine Hundertschaft an Radfahrern an ihrem Hof vorbeiwälzt, ob wir denn das Schild „Privatgrund“ nicht gesehen hätten. Da uns die Frau ihren Behälter mit Brombeeren vor die Nase hielt, wollte ich schon scherzhaft fragen, ob ich mal reingreifen dürfte … das ließ ich aufgrund des düsteren Blickes doch lieber bleiben. Vielleicht müsste man den Track hier etwas nachbessern.

Es wird ernst: Zur Hochthörlehütte und nach Ehrwald runter
Richtung Eibsee hat sich Ralph was „Hübsches“ einfallen lassen – steilst durch den Wald. Ob hier die Gravel-Biker auf ihrem Drahtesel wohl hochkommen? Oder wird der ein oder andere hier auf die Straße ausweichen? Ich bin froh als ich das bunte Getümmel rund um die Zugspitz-Seilbahn wieder verlassen kann und auch die Hochthörle-Hütte lassen wir rechts liegen und machen uns gleich an den Asphalt-Ride runter nach Ehrwald. Durst! Auch ein Brunnen liegt an der Strecke. Wir tauschen uns etwas mit … (keine Ahnung) aus. Dann geht es weiter. Die Strecke zweigt in einen netten Wald-Pfad ein und den sausen wir runter, bis uns eine Radfahr-Verbot-Tafel umlenkt und wir auf die Straße ausweichen, übrigens das einzige Mal, sonst haben wir uns penibelst an den Track gehalten, um nur ja jeden Meter Gaudi auszukosten.

Zünftig: Zur Ehrwalder Alm
Wir wussten es ja schon: Zwar nur wenige Kilometer und Asphalt, die aber mit dem ganzen Programm: 16 bis 19% Steigung durchgehend. Auf die Gulasch-Suppe in der Ehrwalder Alm freute ich mich schon. Nach in der Trikottasche zerquetschten halben Brezel hatte ich noch nichts gegessen bis hierhin, so gut hatte das Frühstück gesättigt. Zum Glück erreichte mich erst in Sichtweite der Hütte die Feststellung meines Göttergatten: „Wir fahren weiter, oder? Ich habe so viel Ess-Zeug mit!“ (So viel zum Oberhaupt der Familie. Bei uns gilt: Wichtige Entscheidungen hat er über, weniger wichtige ich … ABER: wichtige Entscheidungen gibt es keine … *grins). Also ohne Gulaschsuppe weiter. Kurz darauf haben wir den höchsten Punkt erreicht – sagen wir mal den vorletzten höchsten Punkt vor dem Karwendel-Haus. Nun bestehe ich aber darauf, dass wir uns mal gemütlich niederlassen und das mitgeschleppte Brot essen. Und kurz zuvor waren wir sogar wieder an einem Brunnen vorbeigekommen.

Speed nach Leutasch – Mittenwald – Scharnitz
Die lange Abfahrt ist eine Gaudi- anfangs eine Schottergaudi eingebettet in Traumpanoramen. Auf dem Hochplateau von Leutasch geht es durch wunderschöne ländliche Dörfchen mit Almabtrieb-Atmosphäre und neu, eine schöne Wanderwegstrecke ist eingebaut, zum Glück ohne Wanderer.
Auch auf dem idyllisch an der Isar entlangführenden Schotterweg brettern wir flott nach Scharnitz. Und hier bestimme ich: „Ich brauche Cola und Kuchen!“ – aus Cola wird leider Holundersaft … Klingt auch ähnlich Cola-Holer … Dafür leiste ich mir ein anderes Aufputschmittel: Latte-Macchiato – natürlich mit zweimal Zucker – wie immer auf langen Dingern (letztens beim Three Peaks Bike Race von Wien nach Nizza hatte ich mich zur nächtlichen Stunde über die Runden gerettet nur mit dem Gedanken an den nächsten Latte … Wer die Tour der hunderttausend Zweifel noch mal mitleiden möchte: hier).
Es ist kurz vor 15 Uhr, wir sind trotz MTB dem Zeitplan sogar etwas voraus. Wer hätte das gedacht.
Hier wird etwas später das Team „Besenwagen“ das „Audax-Hotel“ beziehen, sehr cool, ein abgestellter Planwagen dient ihnen als Nachtlager.

Laaaaang zum Karwendel-Haus/ Hochalm-Sattel
Wir tauchen ein in die Welt des Karwendelgebirges. Etwa 20 Kilometer führen nun taleinwärts. Abgesehen von den anfangs vielen Radfahrern (auffällig viele mit E-Antrieb), die schon auf dem Heimweg talauswärts rollen und die uns mitleidig entgegenblicken, wird es nun richtig einsam. Wunderbare Bergwelt rundum. Und irgendwann thront hoch oben in den Felsen das Karwendel-Haus. Das Erreichen des höchsten Punktes heute zieht sich noch etwas, haben wir doch schon an die 3000 Höhenmeter in den Beinen und etwa 120 Kilometer. Aber dann ist der Hochalmsattel endlich unser. Und jetzt geht es fast nur noch runter.
Gegen 16:30 – wir kämpften uns gerade die letzten Meter zum Karwendel-Haus hoch-  die Schreckensmeldung aus dem Innovationsquartier von René und Michael: „Wir fressen euch jetzt alles weg …“. Wie das denn? In nur 9 Stunden (!!!) haben die Jungs das Ding gerockt …
Wir machen weiter mit unserer Genießer-Tour. Die Drohung nehmen wir nicht ganz ernst, die werden uns wohl noch was übrig lassen …

SCHOTTERGAUDIIIII zum Kleinen Ahornboden
Die Horror-Abfahrt im Vorjahr mit meinem Gravel-Bike hatte ich noch gut vor Augen. Nun würde es wieder ernst. Wir lassen Schleichi mal vorfahren. Ich will noch etwas Zeit schinden und bewundere die wunderbare Aussicht auf die Laliderer Wände. Die grünen Almwiesen werden vom Grau der 800 Meter senkrechter Felswände überragt.  Einfach kolossal. Aber Zeit schinden bringt gar nichts. Ich muss da runter. UND die Zeit läuft und das „Frühstück“ wartet … UND – wer hätte das gedacht? Die folgende Abfahrt entpuppt sich für mein Race-Fully und mich (fast) als wahre Gaudi.


Das reißen wir flott runter: Rißtal und Isartal
Es geht mit Karacho durch die Täler. Ich hätte gar nicht gedacht, welchen Speed mein MTB draufhat. Bei  39 Km/h etwa fehlt mir in der Kassette hinten jedenfalls ein weiteres kleineres Kettenblatt … Und Beeilung … klar wegen der Frühstückreste … Die Sonne geht unter und hinter der nächsten Ecke drei Radfahrer mit staubigen Rädern … die gehören also zu uns. Problem? Nein, nur Umstellung auf Nachtfahrmodus, sprich Lampen montieren. Die Jungs schließen bald zu uns auf. Mit halbem Ohr höre die Diskussion hinter mir: „Dranbleiben oder …?“ Keine Ahnung was das „oder“ war … Einstimmig vernahm ich ein „Dranbleiben“. Was das jetzt aber für eine Verantwortung für mich bedeutete … Also an Speed zulegen, komme, was wolle. Und es kommt … stetig geht es nun auf der Mautstraße aufwärts. Wäre ich alleine gewesen, hätte ich vielleicht etwas Speed rausgenommen … aber mich ritt der Ehrgeiz … nur nicht lockerlassen! Zudem sollte das ganz locker aussehen, wie die alte Tante da durch die Gegend braust … Hahhaaaaa! Aber was Gutes hat die schnelle Fahrt. Die paar Minuten Einsparung lässt uns dann noch bei einem klein Bisschen Helligkeit die Furt im Eschenlaine-Tal queren. Kurz vor Wallgau lasse ich die Jungs vorbei, zu schön ist die Aussicht auf das Wetterstein-Gebirge in der Ferne. Das muss abgelichtet werden.

Nochmal Nervenkitzel: Das Eschenlaine-Tal
Rasch fahren wir von Wallgau nach Einsiedl ab. Nun wird es noch stark dämmrig. Erinnere ich mich nur noch vage, dass es nochmal bergauf ging, so bin ich unangenehm überrascht, wie steil es noch mal wird. Dann endlich Abfahrt. Schon auf den ersten Metern erkenne ich, dass ich ein kleines Problem habe … Die Halterung meiner Frontlampe verrutscht durch das Geruckel über den unebenen Untergrund. Alle paar Sekunden zeigt das Leuchtmittel mir nicht den kniffeligen Untergrund an, sondern leuchtet senkrecht nach Oben und der Weg vor mir versinkt in der Dunkelheit. Eine Hand muss nun den Lenker verlassen und das Ding wieder nach Vorne biegen. Ganz schön schwindlig die ganze Abfahrt. Nicht nur einmal dreht sich mein Vorderrad im tiefen Schotter ab und ich laufe Abflug-Gefahr. Trotzdem: War ich besorgt gewesen, ich hatte die tricky Abfahrt mit dem Gravelbike noch im Kopf, machte es mir mein Simplon Cirex doch um ein Vielfaches leichter und chauffierte mich ohne Absteigen durch das Tal – auch über die steilen Stufen, während man links im „out“ – es war zappenduster- unheilvolles Wildwasser rauschen hörte … Da musste eine Schlucht sein … Zu sehen bekam ich diese dieses Jahr trotz Vorsprung leider wieder nicht.
Die letzten 10 Kilometer zurück nach Murnau sind easy, Schotter-Radweg entlang der Loisach. (Die kennen wir ja schon von der Rando Imperator von München nach Ferrara, aber das ist eine andere Geschichte)

Ziel im IQ in Murnau
Kurz vor 21 Uhr überqueren wir die Ziellinie. Das Beeilen war leider zwecklos gewesen … Keine Spur des versprochenen Frühstückrests … Letztes Jahr war hier die Hölle los. Eine Fete der Jugend von Murnau, aber wir hatten auch eine Menge Spaß mit den ankommenden Radfahrern. Dieses Jahr „tote Hose“ … ein paar leicht griesgrämig dreinblickende Radler sitzen noch rum, nix Gaudi? Oder hatten die sich etwas auch noch was vom Frühstück erwartet und sind jetzt voll hungrig? War wohl ein typischer Fall von „Denkste!“
Also nix Gaudi? WIR hatten die zur Genüge … SCHOTTTTTTERGAUDI!!!!!!


Fazit: Nächstes Jahr unbedingt wieder mit dem MTB. Wider Erwarten waren wir mit dem MTB gut eine Stunde schneller unterwegs als mit dem Gravelbike und viele Stellen hatte ich mit viel mehr Gelassenheit gemeistert …

Ein riesiges Dankeschön an Ralph, Peter und Rami und das Innovationsquartier!!!
Wir kommen wieder – und ich muss mir jedenfalls für 2021 nicht den Kopf zerbrechen, mit welchem Rad …

Wetterstein-Karwendel-Brevet: Gehirnjogging pur oder …

… wieder mal „Gruppenbild mit (1) Dame“

italiano  – resoconto Focus

Hier Minivideo (2 Minuten) und dann meine Eindrücke …

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Ralph Nöth, Gründer und Chefredakteur von @kurbelfest.de mit Peter von der Velowelt Murnau luden schon zum zweiten Mal ein:
Wetterstein-Karwendel-Brevet, an die 200km und 3500Höhenmeter sollten es sein. Rennrad? Auf keinen Fall, die Strecke ist fahrbar nur mit MTB oder höchstens einem Gravelbike mit passender Bereifung, mindestens ein 45er mit gutem Profil sollte es schon20190921_082425 sein … . Ich wählte meinen Gravel-Traktor, wohl ahnend, dass es teilweise nicht sehr lustig würde, zum Beispiel die Abfahrt vom Karwendelhaus zum Kleinen Ahornboden.

Startort Murnau. Am Morgen entdeckt Hermann, dass seine Ehegattin seine Packtaschen nicht eingepackt hatte. Ja, ja, Schuld an allem haben immer die Frauen … Irgendwie behilft er sich mit zwei Feedbags, ganz einfach „Fressbeutel“ für den Lenker und einen Beutel-Rucksack, so ein dünnes Ding mit Schnüren … Es tat mir zwar leid, aber ich fühlte mich keiner Schuld bewusst.

Nach der Entdeckung hatte ich auch keine Zeit mehr an sein Missges20190921_080257chick zu denken, denn ich entdeckte mein eigenes: Die Halterung für mein GPS-Gerät war wohl auf dem Triathlon-Aufsatz geblieben, den ich zuhause abmontiert hatte … Nun war guter Rat teuer. Beim super tollen Frühstück fragte ich ein paar Mitradler, ob jemand zufällig eine zweite Halterung mit hatte. Fehlanzeige, aber mir wurde Powertape und Isolierband angeboten … So klebte ich meine Garmin mit Powertape quer auf den Lenker und sicherte sie mit noch ein paar Umwicklungen Isolierband. Die Sicht auf das Display wurde etwas eingeschränkt und die Touchmöglichkeiten ebenfalls. Aber Ärger blieb aus. Vielleicht beschäftigten mich noch die fehlenden Apidura-Bags meines Göttergatten … nein, kein schlechtes Gewissen!
Unterwegs merkte ich bald, dass die Navigation am Tag eine ganz interessante Herausforderung würde für mich … Das Gerät war nämlich normalerweise um 20190921_17280290° gedreht montiert. Durch die Klebestreifen fand ich die Einstellmöglichkeit nicht, den Bildschirm zu drehen … und somit musste jedem Richtungswechsel für mich eine gewaltige Denkleistung vorangehen: Pfeil an der waagerechten Linie nach links bedeutete „geradeaus“, Linie in Fahrtrichtung nach oben hieß „rechts“ und in Fahrtrichtung nach unten war ganz einfach „links abbiegen“ Ja, ganz einfach … Gehirn-Jogging hatte ich mir eigentlich nicht erwartet bei diesem Brevet. Aber es lenkte definitiv von meinen Sorgen ab, wie ich vom Karwendelhaus zum Ahornboden runter kommen sollte mit meinen 35er Reifen ohne nennenswertes Profil … Und meine Sorgen sollten durch einen MTB-Fahrer zu Beginn der Abfahrt noch potenziert werden …

Auf dem Sattel, bevor wir uns  „in die Tiefe stürzen sollten“, starteten zeitgleich auch zwei Mountainbiker. Wie habe ich diese beiden Männer um ihr Gig beneidet. Jetzt ein MTB – da wäre ich alle Sorgen los … Ich eierte den beiden Fahrern im Schneckentempo hinterher, es ging schließlich auf grobem tiefen Schotter nahe am AbgIMG_20190921_1636372rund vorbei. Naja, Abgrund ist etwas zu groß aufgetragen, aber ein steiler Hang war es schon …
Was war denn das? Irgendwas lief da schief. Der mit dem blauen Shirt kam mit Vorder- oder Hinterrad, so genau hab ich es nicht gesehen, vom Wegesrand ab. Der rechte Fuß suchte vergeblich nach Untergrund, denn der befand sich etwa 45° weiter unten … Und schon überschlugen sich Mann und Bike … einmal, zweimal, dreimal? Das MTB legte sich auf den Fahrer. Zum Glück krabbelte der nach ein paar Schrecksekunden unverletzt unter seinem Gefährt hervor und über den Hang hinauf. Meiner Moral hat das jedoch nicht so gut getan. Wenn das einem MTBiker passiert, um wie viel vorsichtiger muss ich mich denn auf meinen beiden dünnen Reifen Richtung Tal bewegen?
War dann alles nicht sooo schlimm. Ich habe überlebt, sturzlos … Alle paar Kehren musste ich allerdings stehen bleiben und meine schmerzenden Bremshände schütteln. Und mein Göttergatte wartete und wartete, immer wieder …

Mit Grinsen berichtet mir Hermann zuhause nach der Auswertung 20190921_174414der Tourendaten: „Woasch du, dass i a dreiviertel Stunde schneller wor als du?“ Das muss wohl ein Fehler des Garmin Gerätes sein … Naja, manchmal habe ich schon Zeit verloren, wenn ich zum x-ten Male stehen blieb, um ein Foto zu schießen …  und in den Abfahrten nichts riskieren wollte und schneckengleich über dicken gröberen Schotter runter ge-eiert bin.
Mein Schreckgespenst die Abfahrt vom Karwendel-Haus hatte mich schon lange vorher gesorgt. Aber nein, deshalb wollte ich den letzten Anstieg nicht hinauszögern … ging eh nicht so langsam, immerhin überholte ich welche, die zu Fuß gingen …
Oder in der Dunkelheit im Eschenlaine-Tal wollte ich, nachdem ich einige kleine braune Frösche langsam dahinkrabbeln sah, ein vertrocknetes Blatt nicht25-15-12,9,0 mit einem solchen zu verwechseln. Oder waren das schon die ersten Anzeichen von Müdigkeitsattacken? Hirngespinste? Die Blicke Hermanns sprachen Bände, wenn er wieder mal warten musste … „Wo bleibt DIE denn schon wieder?“ Oder war er einfach schneller, weil er weniger Gepäck hatte – fehlernder Packtaschen wegen??? *Grins*

Danke an Ralph und Peter von der Velowelt Murnau für die Organisation. Das Frühstück vor dem Start war fabelhaft wie auch die ganze Strecke. Ihr hattet einen guten Draht zu Petrus, es war ein traumhafter Tag. Die null Grad am Morgen wechselten sich mit fast sommerlichen Temperaturen … Nett war auch die Gesellschaft. Wiedersehen mit alten Bekannten und Kennenlernen neuer „Verrückter“ …

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Tourenlänge: 197 km/ 3500 Hm
Ausgangspunkt:  Murnau
Gelände: viele Schotter-Wege (Radwege, Forstwege), wenig
Radtyp:  Mountainbike oder zumindest Gravelrad empfohlen
Zeit: etwa 12 h

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Beschreibung:

Von Murnau durch das Murnauer Moos nach Eschenlohe. Nun folgt die erste kleine Steigung über Höllenstein.  Kurz nach Oberau wird es dann so steil, dass ich aus dem Sattel muss. Ein kleiner schöner Wanderweg führt runter nach Farchant. Dann geht es auf dem Radweg an Garmisch vorbei bis kurz vor den Eibsee. Die erste lange Steigung beginnt. Wir fahren auf breitem feinen Schotter, dann auf etwas groberem Belag am See vorbei bis zur Hochthörle-Hütte. Eine rasante Abfahrt nach Ehrwald folgt. Von hier folgen wir einem hübschen Plattenweg durch die Wiesen bis zum nächsten Aufstieg. Dieser führt zur Ehrwalder Alm. Gar einige Radfahrer schieben teilweise. Es geht ganz schön zur Sache, mehrere Kilometer 15% und mehr Steigung. Bald nach der Alm beginnt eine lange Abfahrt. Bis in den Talgrund der Leutascher Ache ist zunächst etwas Vorsicht auf dem unregelmäßigen Schotter angesagt, dann geht es flott immer der Ache entlang idyllisch bis hinaus nach Leutasch. Ein kurzes interessantes flaches Asphaltstück und dann Abfahrt nach Mittenwald. Leider haben wir nicht Zeit für eine Wanderung durch die Geisterklamm, die an unserem Weg liegt. Ab Mittenwald folgt der Radweg auf Schotterbelag dem Lauf der Isar zum Riedboden und weiter nach Scharnitz. Wir überqueren die Straße und hinein geht es auf feinem Schotterweg ins Karwendeltal immer unter der spektakulären Kulisse der Karwendelberge. Nach über zehn Kilometern beginnt die Steigung zum schon von Weitem sichtbaren Karwendelhaus, das wie ein Adlernest hoch oben unter den Felsen zu kleben scheint. Nach einem kurzen Aufstieg ist der höchste Punkt erreicht. Eine traumhafte Sicht auf die Laliderer Wände ist der Lohn für alle Mühen. Die nun folgende Abfahrt auf den Kleinen Ahornboden hat es in sich. Grober Schotter, spitze Steine, die fest im Boden verankert sind, dann wieder kleine zusammengeschobene Steinhaufen erfordern vollste Konzentration. Ab dem Kleinen Ahornboden ist der Untergrund wieder etwas besser.  Wir fahren ab bis auf die Risstal-Landstraße. Dort biegen wir nicht rechts ab nach Eng, sonder links und leicht abwärts auf Asphalt geht es vorbei an Hinterriß bis nach Vorderriß. Hier biegen wir links auf die leicht ansteigende Mautstraße entlang der wilden Isar bis wir Wallgau erreichen. Hier geht es auf dem Radweg Richtung Walchensee. Kurz Einsiedl am Südwest-Ufer des Walchensee zweigen wir wieder links ab ins Eschenlaine-Tal. Zunächst geht es auf gutem Schotteruntergrund aufwärts, dann wird der Weg immer schlechter. Kleine Felsstufen zwingen oft zum Absteigen, lose Steine, manche Wurzel verlangen einiges vom Fahrer. Nach einer steilen Abfahrt steht man vor einem Bachbett, das problemlos durchfahren werden kann, wenn der Bach nicht zu viel Wasser führt. Wer nicht durchfahren mag, ein kleiner Pfad führt rechts zu einer kleinen Brücke. Das Tal scheint endlos. Irgendwann ist man aber angelangt in Eschenlohe und von dort geht es die letzten Kilometer gemütlich auf einem Radweg zurück nach Murnau.

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