Wunderbare Tour! Durch viele geschotterte und teils sehr steile Aufstiege sehr anstrengend, aber die wechselnden Panoramen entschädigen für alle Strapazen.
Tourenlänge: 75 km/ 2800 Hm
Ausgangspunkt: Wengen
Gelände: asphaltierte Straßen, Forstwege, Militär-Wege, Wanderwege
Unterkunft: Bike Hotel Pider in Wengen. Nettes familiäres Hotel, dessen Chef Markus R. seine Gäste auch als Bikeguide begleitet.
Beschreibung:
Von Wengen geht es auf Asphalt aufwärts bis zum Weiler Runch und Biei. Von hier dem Forstweg Nr. 6 folgen, bis dieser auf den Weg Nr. 15 trifft. Beim Le de Rit hat man den höchsten Punkt erreicht. Eine kurze steile Abfahrt über einen Wiesenweg und dann auf einem Forstweg durch den Wald führt uns immer der 15er-Markierung folgen bis zur Bergstation des Piz de Plaies. Sich nicht erschrecken, wenn oben in den Bäumen seltsam surrende Geräusche zu hören sind. Wir fahren direkt unter der längsten Zipline (Flying Fox) Europas, auf der die Adrenalin-Junkies 3 km/ 400Hm am Stahlseil hinuntersausen. Bei der Bergstation angelangt, wird es auch für uns spannend und das Adrenalin schwappt durch unsere Adern: Hier beginnt ein sehr schön angelegter freeride mittlerer Schwierigkeit. Über fast 4 km kurven wir in unzähligen Kehren talwärts. Dabei bringt man die Bremsen kaum zum Glühen, da den Steilkurven meist Gegenanstiege folgen. Unten in St. Vigil führt uns zunächst ein uns wieder beruhigendes „falso piano“ taleinwärts nach Pederü. Die Kulisse wird immer felsiger. Im Talschluss entscheiden wir uns für die zahlreichen Kehren über den sehr steilen Militärweg nach Fodara Vedla. Die Straße ist so steil, dass an Fahren nicht zu denken ist. Wir schieben. Aber dafür überwindet man sehr schnell die Höhenmeter bis zur bewirtschafteten Almhütte auf der Sennes-Hochfläche. Nun fahren wir links in großem Bogen und mäßiger Steigung Richtung Sennes-Hütte. Kurz zuvor biegen wir aber rechts ab und folgen dem Weg Nr. 6 (Schotter) talauswärts steil hinunter bis zur Hütte Ra Stua. Von hier führt ein schmales Asphaltsträßchen flowig hinunter bis zur Landesstraße nach Cortina. Wir biegen hier aber nach Rechts ab. Zunächst noch abwärts durch lichte Lärchenwälder, dann steiler werdend entlang des Rio di Fanes. Nach etwa 3 Kilometern am Zusammenfluss mit dem Rio Travenanzes ein spektakulärer Aussichtspunkt. Von der Brücke fällt der Blick 80 Meter tiefer in die ausgewaschene Schlucht. Ich kenne kaum Vergleichbares. In alle Richtungen steile Felszacken. Nun wird es mühsam. Der 10er-Weg führt Kilometer über teils groben Schotter aufwärts. Schieben ist immer wieder angesagt. Auch die uns „verfolgenden“ E-Biker schieben. Endlich bei der Gran Fanes Hütte angelangt rollen wir auf dem Wanderweg 11 talauswärts. Die gewaltigen Wände von Lavarella, Conturines und Furcia Rossa bilden eine traumhafte Kulisse und lassen uns wieder einmal erfahren, wie klein der Mensch dagegen ist. Es folgt eine Schiebestrecke über Steilstufe abwärts zur Capanna Alpina, dann rollen wir nach St. Kassian und weiter talauswärts auf dem Radweg parallel zur Straße. Kurz nach St. Kassian verlassen wir die Hauptstraße und fahren hinauf nach Freinademetz, dem Geburtsort des gleichnamigen heilig gesprochenen China-Missionars. Dann mühen wir uns weiter über Nebenstraßen und Waldwege. Nach den über 2500 Hm und nur einem Brot als Wegzehrung ist der Rückweg nach Wengen sehr mühsam. Hören denn die Steigungen gar nicht auf? Irgendwann sind wir dann in Fornacia, das wir von der Armentara-Runde schon kennen. Nun rollen wir nur noch abwärts. Alternative wäre die Hauptstraße durch das Gadertal (Tunnel) mit kurzem Anstieg nach Wengen hinauf gewesen, auch keine so ideale Option.
Siehe auch:
Einfahr-Runde: Armentara-Wiesen
Zum Ausklingen des Wochenendes: Über das Pralongiá-Hochplateau