Ich bin bei der Marca Bianca Bike angemeldet und beschließe umweltverträglich die insgesamt 400km mit dem Rad hin- und zurückzufahren. Die Runde ist wunderschön, wickelt sich fast nur auf Radwegen ab und lässt sich wunderbar auch ohne die Marca Bianca Bike – Schleife im Süden fahren. Die GPX-files sind deshalb der Einfachheit halber getrennt.
Tag 1 und 2: 220 km/ ca. 2500 Hm
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Tag 1: Brixen- Pustertal-Toblach-Cortina-Calalzo di Cadore (130km/ca. 1500Hm)
Die ersten 70 Kilometer fährt man auf dem asphaltierten Radweg durch das Pustertal. Von Toblach nach Cortina wechselt man auf die alte geschotterte leicht ansteigende Bahntrasse (Dolomiten-Bahntrassenradweg E1) . Diese Strecke zeichnet sich aus durch die wunderbaren Ausblicke auf die Dolomitengipfel (Drei Zinnen, Cristallo-Gruppe, Monte Piano, Cinque Torri, Antelao, Sorapis, …).
Einen unbedingten Fotostopp muss man kurz vor dem Dürensee beim Drei-Zinnen-Blick einlegen. Bald ist der Passo Cimabanche (1530m NN) erreicht. Dieser ist der höchste Punkt der Runde. Nun geht es auf der Schotterpiste bis nach Cortina. Dann ist der Radweg bis auf kurze Abschnitte asphaltiert und es geht mehr oder weniger nur noch abwärts einfach der Radweg-Beschilderung E1 nach.
In Calalzo di Cadore habe ich das nette B&B Dolomiti direkt gebucht. Das liegt einige Meter neben dem Radweg. Annamaria empfängt mich sehr herzlich mit einem Willkommenstee und rasch entwickelt sich ein anregendes Gespräch. Nach einem leckeren Frühstück mache ich mich wieder auf den Weg.
Tag 2: Calalzo-Val Cadore-Ponti nelle Alpi-Lago di Santa Croce-Vittorio Veneto-Conegliano-Susegana (90km/ ca. 800Hm)
Auf der Nebenstraße durch das Val Cadore gehen die knapp 30 Kilometer bis Longarone rasch vonstatten. Hier ist der Radweg wegen Baustelle (2022) gerade unterbrochen und ich weiche etwa 1 km auf die Straße aus. Dann überquere ich den Fluss Piave und folge immer weiter dem Radweg I4 Richtung Venedig. Kurz nach der Brücke fährt man nach links.
Wenn man hier den Blick Richtung Berghang hebt, kann man die Vajont-Staumauer hoch oben thronend erkennen. Sie erinnert an die „Katastrophe von Longarone“ am 9. Oktober 1963. Das Aufstauen des Stausees Vajont führte zu einem Bergrutsch. Dieser verursachte eine große Flutwelle, die sich über die Mauerkrone in das enge Tal ergoss und das Städtchen Longarone und einige weitere Ortschaften vollständig zerstörte. Bei der Katastrophe starben etwa 2000 Menschen. Die Staumauer blieb bei der Katastrophe weitgehend unbeschädigt und ist heute noch vorhanden, der See wurde allerdings nicht wieder aufgestaut.
Meine Strecke heute ist nahezu flach und führt sehr schön oft entlang von Wasserläufen, manchmal auch geschottert. Die Fahrt verläuft meist auf dem beschilderten Radweg, manchmal weicht sie auf wenig befahrene Nebenstraßen aus. Auf der Höhe von Ponte nelle Alpi verlasse ich das Piave-Ufer. Bald ist der Lago di Santa Croce erreicht, zunächst fahre ich den Radweg entlang des unbesiedelten Ostufers entlang, dann weicht dieser auf die Straße aus. Einige Kilometer bleibt man auf dieser mit Ausblick auf das Brückengewirr der Alemagna-Autobahn. Ich passiere den Lago Morto und Lago del Restello in dem sich wunderschön ein Turm spiegelt, der Torre di San Floriano, der römischen Ursprungs sein soll.
Bemerkenswert auch die wunderschöne Altstadt von Serravalle, einem Stadtteil von Vittorio Veneto. Immer wieder geht es entlang des Fiume Meschio. Interessant, wie sich die Siedlungen links und rechts dieses kleinen Wasserlaufes drängen, die Häuser manchmal direkt am Fluss.
Bei Vittorio Veneto habe ich endgültig die Ebene erreicht und radle noch etwa 20 Kilometer flach, vorbei an Conegliano bis nach Susegana, wo ich meine nächste Unterkunft gebucht habe, das wunderschön auf einem Hügel gelegene Hotel Phi Astoria, in dem ich zweimal übernachten werde, da am nächsten Tag (Tag 3) die Montello-Gravel-Runde Marca Bianca Bike (<–hier meine Beschreibung) anfällt (optional nachzufahren oder gleich über das Val Brenta und Val Sugana zurück?)
Tag 4 – nach der Bildergalerie!!
Tag 4: (oder Tag 3 – falls man die Montello-Runde auslässt)
Susegana-Bassano del Grappa-Val Brenta-Val Sugana-Trient-Etschtal-Eisacktal (260 km/ 1500Hm – ca.12h)
Von Susegana fahre ich zunächst nach Nervesa della Battaglia, dort überquere ich den Piave. Nun führt ein Radweg fast 20 Kilometer bis Montebelluna über die „Pista ciclabile della Tradotta“, einer stillgelegten Bahntrasse.
Die nächsten Kilometer bis Bassano del Grappa haben mir weniger gut gefallen, da sie entlang einer etwas mehr befahrenen Straße führt, allerdings ist meist eine Radspur vorhanden oder es wird auf eine Nebenstraße umgeleitet. Von Bassano geht es durch das Val Brenta, entlang des Flusses Brenta. Zunächst führt die Strecke auf einer wenig befahrenen Nebenstraße, die dann in einen schönen Radweg übergeht.
Am Anfang der Valsugana, bei Primolano muss man wenige Kilometer auf die Straße ausweichen, da der Radweg schon seit Jahren wegen eines Bergsturzes gesperrt ist. Bald kann man aber auf den Radweg einbiegen und die nächsten etwa 50 km bis Pergine auf diesem bleiben. Die Strecke führt durch das sehr schöne Städtchen Borgo Valsugana und entlang am Ufer des Caldonazzo-Sees.
Nach Pergine folgt nochmal ein kurzer Anstieg in das Dörfchen Civezzano und von hier über die Strada al Forte, vorbei an der Mitte des 19.Jh. erbauten Festung, zum höchsten Punkt. Nun folgt die Abfahrt nach Trient, vorbei am Bahnhof, bei dem in mir kurz der Wunsch aufkeimte, in den nächsten Zug zu steigen. Nun habe ich auch schon den Etschtal-Radweg erreicht und diesem entlang geht es nun bis zum Ausgangsort Brixen. Nicht zu versäumen ein Stopp beim Bicigrill Faedo, etwa 20 km nach Trient, in dem Sabine und ihr Team herrliche Kuchen und andere Köstlichkeiten serviert. Und eine ordentliche Luftpumpe gibt es auch, um meinen Platten zu reparieren.