1600km längs durch Deutschland radeln – das wünsche ich mir immer schon, bin ich in Frankfurt geboren und kenne Teile des Landes allerhöchstens von der Autobahn aus.
Infos: bitte nach unten scrollen!
TAG 1: morgen, 2.Juli
Bleibt neugierig!
LIVE: Bikepacking Trans Germany 2023 | GPS Tracking powered by Follow My Challenge
ANREISE, 30.Juli, da mein Rad am Tag drauf leider keinen Platz in den Zügen bekommen hätte, war aber vergeblich, einen Tag früher anzureisen, schade ums 💰…
Bahnfahrt könnte schön sein. Ticket buchen für Frau & hochbepacktes Rad, Sitzplatz für mich und Steh- oder Hängeplatz für meine Begleitung, einsteigen, umsteigen, inzwischen im Bahn-Wlan surfen, entspannt ankommen…
Typischer Fall von ‚Denkste’…
Bis Innsbruck alles so wie vorgestellt … auch wenn ich wieder mal ins Fettnäpfchen getreten bin. Eine perfekt gestylte Frau (im Gegensatz zu mir, die ja nur das Notwendigste und Leichteste im Gepäck hat und am Leib .., sprich ‚abgerissener Typ – wie gendert man das bloß???), also sie spricht mich an, ob ich sie nicht mehr kenne … hmhmmm irgendwie bekannt, aber die hübschen lockigen Haare, … „MARIA???“ – richtig geraten 😊
Innsbruck. Mein IC kommt mit etwas Verspätung. Ich nehme es gelassen. Radaufladen im entsprechenden Wagon. Die Halbmeterstufe packe ich. Schon beim Hochwuchten von oben eine strenge Stimme: „Die Taschen müssen runter!“ Oje! Mit Sack und Pack ziehe ich weiter zu meinem reservierten Sitzplatz. 5 Wagone weiter, 20 Minuten Gehzeit, bis ich mich durch Menschen, Koffer, Kinderwägen, geschlängelt habe. Mein Platz ist besetzt, natürlich, aber es braucht nur wenig Überreden und ich sitze. Endlich.
Die etwas genervte Gelassenheit weicht aber nur Minuten später als ich bei einem Halt zufällig auf die Bahnhofs-Anzeigetafel fällt: 27 Minuten Verspätung. Schnell Fahrplan checken. In Zürich Umsteigezeit 10 Minuten. Was nun tun? Bis Feldkirch habe ich Zeit alles zu organisieren… denn WLAN gibt es nicht und ab Schweizer Grenze muss mein Handy auf Flugmodus, die Kosten sind immens. Empfang? Nur selten und wenig, das Tal ist tief und viele Tunnels. Mail an Hotel, das Einchecken vor 22:00 wohl kaum möglich. Über 2 Stunden versuche ich zu recherchieren.
Am Ende ist die Lösung ganz einfach. Umsteigen in den nächsten Regionalzug, dann halt ohne Reservierungen und hoffen, dass mein Bike Platz hat. Geht aber gut.
In Basel brauche ich noch überdurchschnittlich viel Zeit zum Hotel zu finden, das Navigieren in den Häuserfluchten ist nicht ganz einfach, ich Orientierungstrottel mache einige unnütze Schleifen. Dann bin ich aber da. Kurz vor Zehn. Glück gehabt. Der Tag war soooo aufregend. Radfahren ist einfacher.
Infos:
Nun soll als krönender Abschluss meines Sabbatjahres mein Wunsch BTG in die Tat umgesetzt werden.
Die Strecke ist die der BTG, der self-supporteten Bikepacking Trans Germany. Von Basel aus führt diese quer durch ganz Deutschland bis an den nordöstlichsten Punkt auf Rügen. Ähnlich wie bei der GBDuro letztes Jahr, als ich England und Schottland längs durchquert habe, ist der Löwenanteil off-road und es wird wärmstens empfohlen das MTB zu wählen. Was da wohl auf mich zukommt? Schotter, loser Untergrund usw.
Inoffiziell startet am Sonntag, 2.Juli, eine kleine Gruppe gemeinsam in Basel. Für mich wird das vermutlich schon nach kurzer Zeit so aussehen, dass ich allein durch die Gegend radeln und als Besenwagen sozusagen meinem Dotwatcher Award als „Lanterne rouge“ alle Ehre machen werde.
Ich habe vor die Strecke in allerhöchstens 2 Wochen zu bewältigen, dabei stelle ich mir je 2 Nächte im Mini-Zelt und dann 1 Nacht in einer Struktur vor, außer das Wetter spielt mir einen Streich.
Vermutlich wird die noch größere Herausforderung die Rückreise von Rügen nachhause sein.
Ob ich wohl unterwegs in den dichten Wäldern Deutschlands Wölfe zu sehen bekomme? Oder in eine Wildschweinherde gerate? Mal sehen, was dieses Abenteuer für mich bereit hält …
Hier kann man mich ab 2. Juli, 8 Uhr, hier verfolgen.
Vielleicht gibt es nächste Woche hier Bilder und kleine Berichte oder auf Instagram …
TOUR DATEN:
Start: Basel
Ziel: Kap Arkona, der nordöstlichste Punkt Deutschlands auf der Insel Rügen
Länge: 1660 km
Höhenmeter: 19500 Hm
Untergrund: 485 km Asphalt, der Rest naturbelassen, loser Untergrund oder Kies
Mein bepacktes Rad:
