Bike-Boot-Berg

Menschenmassen vor den Kassen für die Bootstickets, Menschenmassen, die am Nachmittag von St. Bartholomä wieder zurück wollen. Der Königssee, ein Instagram Hotspot, dementsprechend groß ist der Rummel.

Aber einmal den Königssee mit einem der elektrobetriebenen Boote durchfahren, etwas zu wandern, das wollten wir schon. Früh raus und man muss nicht warten (bzw. unser Trick am Nachmittag ist auch genial, um nicht stundenlang in der Schlange zu stehen, siehe unten)

Wir entscheiden uns mit dem Boot ans See-Ende, Salet, zu fahren und dort zum Obersee und zum Röthbach-Wasserfall zu wandern. Anschließend wagen wir etwas Abenteuerliches: den nicht markierten und anscheinend nicht leicht zu findenden Viehweg von Salet nach St. Bartholomä.

Tourenlänge
Rad: 12 km/ 100 Hm
Boot: 16 km
zu Fuß: ca. 15 km/ 700 Hm



Ausgangspunkt: Schönau am Königssee, Ticketschalter
Zeit: insgesamt etwa 7h

download GPX …. strava

Beschreibung:

Von unserer Unterkunft in Berchtesgaden, Hotel Edelweiß, fahren wir entlang der Königssee-Ache bis Schönau und ans Ufer des Sees. Unsere MTBs sperren wir irgendwo an, dann kurzes Anstehen am Ticketschalter. Wir sind früh dran, deshalb ist noch wenig los. 19 Booten bringen den ganzen Tag über (8 – 17.40 Uhr) die Leute nach St. Bartholomä mit Blick auf die mächtige Watzmann Ostwand und weiter nach Salet am See-Ende. Man kann auf der Hinfahrt in St. Bartolomä aussteigen oder auf der Rückfahrt Halt machen.

Wir entscheiden uns gleich bis zur Endstation weiter zu fahren. Die Fahrt dauert 30 Minuten und ein Bootsführer erzählt launige Geschichtchen rund um den See. Das Boot spuckt uns bei Salet mit etwa 50 Leuten aus, viele sind hier mit dem Ziel die 15 Minuten bis zum Obersee zu wandern. Einige folgen dem Ufer weiter, eine steile etwas rutschige Passage mit Sicherungsseil führt zu Stau. Wir wandern noch eine halbe Stunde weiter zum mit fast 500m höchsten Wasserfall Deutschlands. Den Röthbach-Wasserfall finde ich nicht so sehr spektakulär, aber die Wanderung hin und zurück ist ganz nett. Zurück bei der Salet-Alm folgt aber unser Highlight an diesem Tag. Wir wollen zurückwandern nach St. Bartholmä. Im Internet hatten wir die Info gefunden, dass es einen Weg gäbe, den Viehsteig, dass dieser jedoch nicht leicht zu finden sei und nicht markiert.

Von der Saletalm wandern wir entlang des Südufers, vorbei an der Mooskaser-Alm. Am Ufer entlang finden wir einen schmalen Weg. Am Ende der Uferwiesen folgen wir den Begehspuren in den Wald. Der schmale Weg ist gut zu erkennen und steigt bald an. Es geht steil bergauf durch den Wald, manchmal muss man etwas aufpassen, wo man hinsteigt, da es unter den Füßen steil nach unten geht. Aber mit etwas Konzentration kein Problem. Ungefähr 250 Höhenmeter steigen wir auf, manchmal geht es etwas flacher durch den Wald, durch einen Märchenwald. Dichte Vegetation, Steine, liegende moosbewachsene Baumriesen, keine Spuren von den am See unten sich tummelnden Menschenmassen. Sehr sehr schön! Nach etwa 3 Kilometern trifft man auf den Aufstiegsweg zum Kärlingerhaus am Funtensee. Dieser ist nun markiert, breiter und viel begangen.

Unterwegs kommen wir an einem Wasserfall vorbei mit einer natürlichen Steinbrücke unter der das Wasser durchfließt.

Am See-Ufer angelangt kühle ich mich erst mal durch einen Sprung ins Wasser ab. Dann wandern wir flach weiter bis St. Bartholmä. Hier stehen die Leute schon Schlange – mindestens 100m, um zurück ans Nordufer zu kommen. Guter Rat ist teuer. Stundenlang zu warten haben wir keine Lust. Was tun? Eine List muss her: Wir stellen uns nicht in die Warteschlange „ZURÜCK“, sondern in die Reihe „Salet“, hier stehen grad mal drei Leute vor uns. Wir tuckern also nochmal ans Südufer und bleiben im Boot sitzen. Dann geht es zurück mit kurzem Halt in St. Bartholmä. Die Warteschlange ist inzwischen noch länger geworden.

Zurück rollen wir noch die 6 km an der Ache entlang.