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Oktober, bei uns färben sich langsam die Bäume, die Temperaturen sinken, die richtige Jahreszeit nochmal in den sonnigen Süden zu fahren und zwar Richtung Treviso, Venetien, zum Gravel-Bike-Event Marca Bianca Bike. Um umweltverträglich zu reisen, beschließe ich hin und zurück mit dem Rad zu fahren.

Hin- und Rückfahrt mit dem Rad, eine wunderschöne Rundfahrt fast nur auf Radwegen (Pustertal, Cortina, Cadore, Vittorio Veneto, Val Brenta, Val Sugana, Etschtal)

Hier die Marca Bianca Gravel: (es bietet sich an diese Runde am Tag des Events mitzufahren, denn es ist wirklich sehr schön organisiert!!!)

Tourenlänge: 126 km/ 1900 Hm
Ausgangspunkt:  Nervesa della Battaglia in Venetien
Gelände: Radwege, Nebenstraßen, viele Forstwege, strade bianche, Wanderwege
Zeit: reine Fahrzeit 7 h
Welches Rad? Gravel-Bike oder MTB

Strava ….. download GPX

Beschreibung:

Dieses Jahr (2022) gab es die erste Ausgabe der Marcabianca Gravel. Angeboten werden drei Streckenlängen: 40 km, 70 km und 120 km. Die Besonderheit: Das Event ist kein Rennen, es gibt kein Fahren gegen die Zeit, sondern das gemeinsame Miteinander wird ins Zentrum gesetzt. So ganz gemütlich kann man das Ganze zwar auch nicht angehen, denn um 18:00 ist „Zielschluss“, man hat somit 9,5 Stunden Zeit, in denen die sehr gut ausgestatteten Verpflegungsstationen und die abschließende Pastaparty (mit sehr leckeren Gerichten!!) geöffnet sind. Ein Anekdötchen zum schönen Startpaket findet ihr weiter unten …

Mit dem Start eines historischen Flugzeuges auf der Aviosuperficie (Flugfeld) von Nervesa della Battaglia durften sich alle anderen in Bewegung setzen, angemessenerweise hinter drei Radfahrern in historischen Kostümen auf ihren Vintage-Rädern . Es lohnt sich allemal die Strecke am Tag des Events zu befahren.

Die Gegend zeichnet sich aus durch historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten. Die wichtigsten Zentren sind Treviso, Montebelluna, Castelfranco Veneto, Asolo, Valdobbiadene, Conegliano, Vittorio Veneto und Oderzo. Elegante Villen, prächtige Paläste, religiöse Gebäude, Fabriken und kleine Dörfer machen die Provinz Treviso zu einem außergewöhnlichen Gebiet.

Dazwischen – nicht zu vergessen- sehr viel Natur, besonders in den Hügeln des Montello. Der Montello war aber auch tragischer Schauplatz erbarmungsloser Schlachten des Ersten Weltkrieges, des ersten ‚modernen‘ Krieges, der unvorstellbares menschliches Leid mit sich gebracht hat.

Die „Mark“ wurde von diesem Ereignis tief getroffen. Geschichtsbücher erzählen von den denkwürdigen Schlachten an der Front auf dem Monte Grappa und am Fluss Piave (deshalb auch heiliger Fluss der Heimat genannt) in denen 1918 die Soldaten des königlichen italienischen Heeres, unterstützt von den englischen und französischen Truppen, in einer Reihe von blutigen Schlachten gegen die österreichisch-ungarischen Soldaten gekämpft haben. Auf unserer Fahrt können wir noch viele Spuren sehen.

Um den Kurs der wunderschönen und abwechslungsreichen Runde nachzufahren, empfehle ich die Strecke mit einem Navigationsgerät nachzufahren, zu verwickelt ist die Strecke. Etwa zwei Drittel der Strecke bewegt man sich auf Gravel-Strecken. Nicht schwierig zu fahren, aber mit Rennrad nicht empfehlenswert. Von Nervesa della Battaglia geht es südlich der Montello-Hügel Richtung Bassano del Grappa, durch Felder und Wiesen, Wälder, entlang von Kanälen, über eine stillgelegte Bahntrasse.

Es geht vorbei an Montebelluna, durch Maser, mit seiner berühmten Villa Barbaro, auch Villa Maser genannt, (Teil des UNESCO Welterbes (Villen Palladios). Bemerkenswert ist Asolo eine bezaubernde befestigte Stadt, reich an Geschichte, Kunst und Kultur. In Castelcucco ist der westlichste Punkt erreicht. Zurück geht es wunderschön durch die Hügel auf der Nordseite des Montello-Gebietes. Ziel ist die Abtei Sant’Eustachio. Heute stehen vom ehemaligen Benediktinerkloster aus dem 16. Jahrhundert nur noch Ruinen. Ein bemerkenswert schöner Ort.

Anekdötchen: Alle Teilnehmer bekommen bei der Abholung des Startpaketes beim Giusti Wine Shop eine Überraschung in Form einer kleinen Kühltasche. Was da wohl drin sein mag? Zurück im Hotel lüfte ich das Geheimnis … Aha, ein Fläschchen Prosecco Giusti DOC, das wandert gleich mal in das Kühlschränkchen. Weiters ein Paket mit frischen in Scheibchen geschnittene Champignon und eine Packung mit Gnocchi, den leckeren Kartoffel-Nocken. Was nun? Was soll ich tun? Bis ich zuhause bin, sind die Sachen doch längst verdorben. Guter Rat teuer. Wäre doch schade um die guten Spezialitäten. Ich habe eine Idee. An der Hotelrezeption frage ich, ob sie nicht leihweise einen Wasserkocher hätten. Klar, den bekomme ich. Hätten die gewusst, was ich damit vorhabe … Wasser rein, Champignons rein und alles zusammen aufkochen, Champignons raus, Wasser einfüllen, aufkochen, Gnocchi rein und langsam ziehen lassen. Anschließend Pilzscheiben und Nocken mischen, etwas Käse aus meinem Brötchen darüber und Mahlzeit!! Lecker war es und die richtige Unterlage für den nächsten Tag …

Hin- und Rückfahrt