„Frau Winck, möchten Sie eine …?“ – so fing es irgendwie an … im Oktober.
N. erzählte mir vom Hobby ihres Vaters. Ich, mit Spinnenphobie, meinte höflich: „Das ist aber interessant: Vogelspinnen halten und züchten …“ – hinter vorgehaltener Hand: „Igitt-igitt!“
„Und? Möchten Sie eine?“ – „Äääähh, ich muss erst fragen zuhause …“ Noch etwas später:
„Und? Frau Winck, haben Sie gefragt?“ – „Äaaahhh, nö, noch nicht …“
„Ich habe aber eine hier für Sie …“ – hinter vorgehaltener Hand: „Äahh, was mache ich denn jetzt?“ Frage an N.: „Was machst du denn mit der Kleinen, wenn ich sie nicht
nehme?“ – „Verschenken an irgendjemanden …“. Nein, das kann ich doch nicht verantworten … Also kommt N. am nächsten Tag mit einer kleinen Tasche samt Inhalt und ich bin stolze Besitzerin eines egg with legs. Was‘n das? Ach ja, ein Ei mit Beinen … Das Ei mit Beinen ist eine kleine chromatopelma cyaneopubescens, einer Vogelspinnenart, die ausgewachsen
wunderschön blau/ dunkelorange gefärbt ist. Im Moment ist sie aber noch ein stecknadelgroßes Kügelchen mit acht schwarzen Beinchen und frißt noch nichts – bis nach der ersten Häutung. Danach gibt es leckere Heimchen. Die kleine wächst kräftig – vielleicht übertreibe ich es etwas mit dem Füttern – und zieht von einem Behälter in den nächstgrößeren.
Streicheltier? Eigentlich nicht. Vogelspinnenbisse sind giftig, aber für den Menschen nicht gefährlich. Man sagte mir, so etwas wie ein Bienenstich. Aber wer will sich denn freiwillig beißen lassen? Aber die Kleine/ der Kleine? ist friedlich. Auf Futtertiere stürzt sie sich zwar schnell, aber wenn ich das Spinnchen mit einem Stäbchen anstupse, erfolgt keine Reaktion. So traue ich mich einmal ihr meinen kleinen Finger vor den Kopf (hat sie
soeinen überhaupt?) vorzusetzen. So schnell kann ich garnicht gucken, sitzt sie schon mitten auf meinem Finger und schon flüchtet sie wieder, vermutlich gleich erschrocken wie ich. Was war das denn? Wahrscheinlich dachte sie, der Finger sei ein Futtertier … Irrtum!
Ich traute mich allerdings nicht mehr, mit meinem Finger in ihr Häuschen zu greifen … Bis … ja, bis sie in den Spinnenwürfel umziehen. Ließ ihn (wahrscheinlich ist er ein Er) auf meine Hand klettern … Hilfeeeee! Welch Überwindung! Und wollte ihn in sein neues Heim setzen, bekam ihn
fast nicht mehr runter von meiner Hand. War eine interessante Erfahrung. Man merkt das Spinnchen garnicht, auch wenn es seine Beinchen bewegt, ganz zart. Ist ein lieber Kerl …
Und inzwischen gibt es noch einen Kollegen/ Kollegin? – natürlich im „eigenen Zimmer“:
eine kleine avicularia versicolor – süß, das blaue behaarte Spinnchen …
Ach ja, vergessen habe ich unseren Langen, Long John, den 8-jährigen Königspython. Zusammen bilden sie eine nette Wohngemeinschaft im Terrarium … Jeder in seinem eigenen Kabüffchen …
gewachsen: die beiden im November 2016
Und das ist unser langer Chef …
Hier als Heranwachsender …
Mai 2017: Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren
https://www.youtube.com/watch?v=g7ZwgzypECw&w=560&h=315