Die Devise dieser Tour: Der Hitze entfliehen und mal eine Gegend erkunden, die wir sonst nur im Winter mit den Skitourenskiern kennen.
Tourenlänge: 108 km / 2300Hm
Ausgangspunkt: Brixen
Gelände: Radweg, Forstwege, Wanderwege, Nebenstraßen
Radwahl: Gravelbike oder MTB
Zeit: etwa 7,5 h (reine Fahrtzeit)
Anmerkung: Einkehrmöglichkeiten bei mehreren Almen, und unbedingtes Muss auf der Rückfahrt: eine Pizza in der Sachsenklemme
Beschreibung:
Von Brixen über den Radweg nach Vahrn, Franzensfeste und Richtung Sterzing. In Stilfes verlassen wir den Radweg und fahren auf der gegenüberliegendenden Eisack-Seite bis unter die Burg Reifenstein. Weiter vorbei am Golfplatz und überqueren die Penserjochstraße und radeln weiter auf dem Damm des Mareiterbaches. Sobald man auf die Straße nach Gasteig trifft, hat man die Wahl:
entweder man fährt nach rechts und folgt dem Radweg nach Mareit. Oder man macht es wie wir, die eigentlich fälschlicherweise auf der anderen Seite des Mareiterbaches weiter gefahren sind, nämlich links und beim Kreisverkehr wieder rechts weg. Den schmale Weg durch den Wald und das Biotop Schönau hätten wir sonst nie entdeckt. Irgendwann sind wir dann über eine Brücke und auf dem „richtigen“ Radweg gelandet. Weiter vorbei am Schloss Wolfsthurn in Mareit und dann hätte man wieder die Wahl.
Wer nicht schieben möchte, bleibt nun bis hinauf auf die Höhe des Weilers Gasse auf der Straße. Wer unserem Track folgt muss ein paarmal kurz schieben: Es ist zum Teil steil und teilweise folgt unsere Spur einem alten unregelmäßig gepflasterten Weg. Ab Gasse geht es angenehmer bis ins Talende. Wir entscheiden für eine schöne flache Fahrt über den alten Erzweg. Beim Biathlonzentrum Maiern wird es ernst, es geht die schmale Asphaltstraße hinauf bis zum letzten Bauernhof. Von hier kam angeblich Maria Faßnauer, die damals als „größte Frauenperson Tirols“ bezeichnet wurde. Sie wurde 1879 als ältestes Kind einer Bergbauernfamilie geboren und war mit 15 Jahren bereits 2,17 Meter groß. Weil die Familie das Geld bitter nötig hatte, zog Maria einige Jahre lang als „Schaubudenattraktion“ durch Europa, ein wenig angenehmes Leben.
Nun geht es hinein ins Staudenbergtal. Der Forstweg steigt gleichmäßig und relativ steil an. Nicht weit vor der Martalm nehmen wir den Forstweg links, dann erfolgt eine Abfahrt und man gelangt ins parallel gelegene Valtigltal. Ein weiterer Anstieg bringt uns bis unter den Gipfel der Einachtspitze. Hier liegt die Schneideralm, die zur Einkehr einlädt. Wir radeln weiter auf einem schmalen Wanderweg. Besonderheit ist der schneeweiße Untergrund des Weges. In der Nähe wird Marmor abgebaut und der Splitt wird auf Wegen und Forstwegen aufgebracht. Vorbei geht es nun an der Inneren Wurzeralm. Auf steilem Forstweg geht es nun abwärts. Zum Glück geht dieser bald in ein asphaltiertes Sträßchen über, das um den Mareiter Stein herum sehr steil hinunter bis nach Pardaun im Ratschingstal führt.
Nun fahren wir auf einem netten Wanderweg taleinwärts bis an den Anfang der Gilfenklamm. Wir überqueren die Straße und steigen nochmal kurz an. Unterhalb von Kalch gelangen wir auf die Jaufenpass-Straße, auf der wir hinunter rollen bis nach Gasteig.
Jetzt folgen wir der Strecke zurück nach Brixen wie auf der Hinfahrt. Kurz nach Grasstein folgen wir dem Hinweisschild „Sachsenklemme 250m“, unterqueren Autobahn und überqueren Eisack. Die Pizzeria Sachsenklemme ist von 12 Uhr bis 23 Uhr geöffnet und wir stärken uns im gemütlichen Gastgarten, auch wenn es erst kurz nach 16 Uhr ist, mit einer leckeren Pizza und mit dem köstlichen Gerstensaft des hauseigenen AH Bräu. Die letzten 15 Kilometer nach Hause gehen nun flott von der Hand, auch weil es fast nur noch abwärts geht. Eine schöne Tour, auch, weil es in der Höhe angenehmere Temperaturen hat, als im sommerheißen Tal.