Solstizio d’inverno … am Sonnensonnwend-Tag … nein, in der Nacht rund um den
Gardasee … Das wird schon langsam Tradition. (Qui il solstizio dalla vista di Fabio)
Dieses Mal fand dieses Event schon das 5. Mal statt, 4-mal war ich auch dabei. Das Event,
das sich laufender Beliebtheit erfreut, wird immer am Samstag nahe am 21.12. ausgetragen und ist sage und schreibe 203,6 km (1200Hm) lang. Von Arco wird zuerst nach Norden, vorbei am Toblino-See, nach Santa
Massenza gefahren, dann zurück nach Arco und weiter die Runde um den Gardasee – im Uhrzeigersinn.
Waren bei der ersten, inoffiziellen Version (das war zugleich mein allererstes Brevet und besonders in Erinnerung, weil unvorhergesehene Schwierigkeiten, im Nachhinein wirklich zum Lachen …), wo war ich bei diesem Mammutsatz? Ach ja, bei der inoffiziellen Fahrt waren wir zu 8, 7 Männer und 1 Frau, wer wohl?? Haha, Lumi lässt nichts „anbrennen“.
An den nächsten Sonnwendevents 🙂 waren dann zunehmend Teilnehmer … und dieses
Jahr fast 300 Anwärter, darunter 70 Meldungen aus Deutschland – vermutlich angeregt
durch den Beitrag von Manuel Jekel in der Tour im März), auch wenn schlussendlich einige auf den Start verzichtet haben aufgrund der Wettervoraussage. Waren die letzten Ausgaben vom Wetter bzw. Temperaturen verwöhnt (vom Dauerregen 2014 mal abgesehen …). Die Voraussagen sprachen von Temperaturen um
den Gefrierpunkt … und so war es dann auch, im Süden des Gardasees hatte es -5° … Aber
was einen nicht umbringt, macht einen nur stark … auf jeden Fall hält es wach – *lach*.
Angenehm die neue Streckenführung auf der Eingangsschleife. Hier wurden dieses Jahr die Hauptstraße vermieden, welche Wohltat. Es ging anfangs durch Obstwiesen (etwas rutschig wegen Reifs, dann hinauf zum Cavedine-See. Anschließend bei der See-Umrundung ist der Verkehr sowieso kein Problem mehr: Die vernünftigen Leute schlafen zu der Zeit und treiben sich nicht auf Rennrad-Reifen in der Dunkelheit und Kääääälte herum … Aber man muss ja nicht immer vernünftig sein …
Ich startete zwar alleine, Hermann konnte leider kurzfristig nicht mit, fand aber ab Santa Massenza Gesellschaft: Luciano. Das ist das Schöne an den Brevets, dass der Stress von Radrennen
wegfällt … und sich Zufalls-Fahrgemeinschaften finden. Die Schnellen ließen wir gruppenweise passieren, denn beide waren wir der Ansicht, Fahren in der Gruppe nachts bei unberechenbaren Fahrbahnverhältnissen liegt uns nicht. „Gemütlich“ tingelten wir durch die wunderschön weihnachtlich geschmückten Dörfer und waren um Dreiviertel auf Sechs wieder am Ausgangspunkt. Kurz zuvor hat mich der Mann mit dem Hammer voll erwischt: Vor Limone kam in Wellen die Müdigkeit und meine Beine streikten. Ich hatte wahrscheinlich
zu wenig gegessen und getrunken (bei läppischen 200km braucht frau ja fast nichts …) und als ich einige Kinderschokolade-Riegel und Sesamschnitten verdrückt hatte, ging es wieder aufwärts (obwohl es in Wirklichkeit nur noch abwärts ging, haha) und die letzten 20 km ragten nicht mehr als drohendes Ungeheuer vor mir in die Nacht (wie sehr doch Strecken relativ sind … 1600 vor dir … ok, passt schon … aber 20 km können sich endlos ziehen …).
In der „Pasticceria Conti d’Arco“ angelangt (reine Fahrzeit: 8:21), machen allerhand Leckereien die „Leiden“ vergessen. Und die Gedanken schweifen schon zu den nächsten Brevets … in der Frühlings-Wärme oder vielleicht doch im oft verregneten England???? Geübt genug haben wir ja …
Danke, Fabio!!!!
Grazie Fabio, Illaria, Luciano e Petra per le foto!!! Foto Malcesine