Viel Luft unter den Füßen – mit diesen fünf Worten ist der Klettersteig „Via ferrata delle Aquile“ bestens charakterisiert. In luftiger Höhe quert der sehr gut abgesicherte Klettersteig die Wände der Paganella mit spektakulären Ausblicken auf das Etschtal tief unten.

Was? Klettersteig
Wo? Provinz Trento/ Trient, Andalo

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bike & climb

Ausrüstung? Klettersteigset, Helm und geeignetes Schuhwerk

Zeit? Im späten Frühjahr, in den Sommermonaten und im Herbst. Die Wand ist zwar nach Süden ausgerichtet aber im Winter nicht an allen Stellen schneefrei, ebenso ist der Zustieg im Winter nicht begehbar.

Schwierigkeit? Fast der gesamte Steig ist ziemlich ausgesetzt, aber sehr gut abgesichert. Einige Stellen mit D.  Genauere Infos auf bergsteigen.com.

Hier findet ihr auch eine gute Skizze mit den Schwierigkeiten: Topo

Der Klettersteig quert sehr luftig die Wände, einige Abgründe werden auch mit Seilbrücken überwunden. Eine Besonderheit ist auch, dass man bei diesem modernen Sportklettersteig zunächst abklettern muss, dann wird gequert, bevor es gegen Ende nach Oben geht. Für besonders Abenteuerlustige bieten sich zweimal „Schlüsselstellen“ an, die von weniger Wagemutigen auch umgangen werden können.

Pendelquergang und glatte Wand

Schlüsselstelle 1:
Diese Schlüsselstelle ist nicht sehr lang und im Vorfeld kann man gut die Mutigen beobachten, die sich in dieses Abenteuer werfen. Zunächst gibt es einen Pendelquergang, eingehängt und nach links „gelaufen“, um das Klettersteigdrahtseil zu erwischen, die meisten brauchen mehrere „Anläufe“. Günstig ist es hier einen zusätzlichen (Schraub-) Karabiner mitzuhaben. Hat man den Quergang überwunden gibt es leider kein Zurück mehr. Und es kommt hart: etwa 5-6 Meter senkrechte oder sogar leicht überhängende Wand mit kaum Trittmöglichkeiten. Das bedeutet, man zieht sich mehr oder weniger mit Armkraft am Seil nach oben. Hier ist es hilfreich eine Bandschlinge mitzuhaben mit deren Hilfe man die Arme beim „Rasten“ entlasten kann für die kommenden Meter.

Helix

Schlüsselstelle 2:
Bald die nächste Kreuzung, eine Tafel weist den Weg nach Links, wenn man kräftemäßig schon nicht mehr ganz frisch ist oder nach Rechts für besonders „Geübte“. Ein paar Schritte weiter und um die nächste Ecke geguckt, steht sie schon vor einem: die Helix, eine gewendelte Leiter schraubt sich in die Höhe. Unter den Füßen hat man viele Meter nur gähnende Leere. Es braucht zunächst wirklich etwas Überwindung. Schwer ist es allerdings nicht. Nach dieser ersten Leiter folgt die zweite und diese ist zwar kürzer, aber ein bisschen wackeliger, da die Querstreben nicht aus Eisenstangen gefertigt sind, sondern aus Stahlseilen. Nach den Helix-Leitern folgt noch eine kurze Felspassage, die mit B und C angeschrieben ist.

Streckendaten? Höhenunterschied etwa 200 Hm
Zeit für den Klettersteig: etwa 2,5h

Parken und Zustieg?
In der Sommersaison bietet es sich an von Andalo mit der Seilbahn auf den Paganella-Gipfel zu fahren. Von hier ist es etwa eine Viertelstunde Fußmarsch bis zum Einstieg. Wir wählten einen nicht recht viel längeren Zustieg über den Sentiero delle Aquile, vorbei am spektakulären Felsloch. Der Klettersteig beginnt nahe dem weithin sichtbaren „Gitter“.

Da wir die via ferrata Anfang November in Angriff nahmen, waren die Liftanlagen schon geschlossen. In gut 1000 Höhenmetern müsste man von Andalo hinaufwandern. Wir entschlossen uns deshalb von Fai di Paganella mit dem Mountainbike auf den Gipfel zu fahren. Manches Mal wünschte ich mir jedoch auf den zum Teil recht steilen geschotterten Fahrwegen ein E-Bike herbei. Der Blick auf die gegenüber liegende Brentagruppe ist außerordentlich.

Rückweg?
Vom Ausstieg folgt man der Beschilderung „Sentiero delle Aquile“ und gelangt in etwa einer Viertelstunde wieder zum Ausgangspunkt.

Mit dem Rad folgte nun eine recht unterhaltsame Abfahrt, die letzten Kilometer über den einfachen Flow Trail „Peter Pan“

Bilder Klettersteig:

Bilder Radfahrt: